Desolater Straßenzustand im Bundesland Salzburg

LAbg. & KV Walter Steidl | Wir brauchen ein Jahrzehnt der Infrastruktur. Die Salzburgerinnen und Salzburger verdienen ein sicheres Straßennetz.
 
Salzburgs Landesstraßen sind in keinem guten Zustand. Denn knapp ein Drittel (32,66 Prozent) aller Landestraßen im Bundesland Salzburg sind in einem schlechten oder gar sehr schlechten Gesamtzustand. Das zumindest verraten die Detailergebnisse eines Ergebnisberichts der Landesbaudirektion Fachbereich Erhaltung. Manche Bezirke sind noch viel stärker betroffen. So etwa der Lungau, wo sogar 64 Prozent des gesamten Straßennetzes in einem mangelhaften Zustand sind.

„Landesrat Hans Mayr hat einen technischen Bericht vorgelegt. Wir haben uns die Ergebnisse, die diesem zu Grunde liegen, im Detail angeschaut und mussten feststellen, dass das Salzburger Straßennetz gelinde gesagt in einem desolaten Zustand ist“, so SPÖ-Chef Walter Steidl, der sich vor allem auch um die Verkehrssicherheit Sorgen macht: „Zum Untersuchungszeitpunkt waren 471 Kilometer des gesamten Straßennetzes (Anm.: Landestraßennetz hat eine Gesamtlänge von 1.442km) sind in einem schlechten Gesamtzustand. Bei 103 Kilometern davon wurden sowohl der Zustand der Bausubstanz, als auch Fahrsicherheit und Fahrkomfort als sehr schlecht eingestuft.“

Der Anteil von Straßen in einem schlechten Zustand  ist im Lungau, Pongau und Tennengau am höchsten. Die meisten Straßenkilometer  mit einem hohen Sicherheitsrisiko verlaufen durch den Pinzgau und den Flachgau.
32 Prozent aller Landesstraßen mit einer ‚sehr schlechten‘ Gesamtbewertung befinden sich im Pinzgau. „Unsere Detailanalyse hat gezeigt, dass durch den Pinzgau die meisten Landestraßen verlaufen, die sogar im Hinblick auf die Verkehrssicherheit einen sehr schlechten Zustandswert aufweisen“, fasst Steidl zusammen. Der Anteil jener Straßen, die einen schlechten Gesamtzustand, ist allerdings in anderen Bezirken höher: „Während der Anteil des Straßennetzes im Pinzgau im Landesdurchschnitt liegt, ist im Tennengau und im Pongau die Hälfte aller Landesstraßen in einem schlechten Zustand. Im Lungau sind sogar fast zwei Drittel des gesamten Straßennetzes in einem mangelhaften Gesamtzustand. Die L267 weist sogar auf einer Strecke von 14 Kilometern ununterbrochen Schäden in der Bausubstanz auf.“

Auf den ersten Blick erscheint zumindest im Flachgau der Straßenzustand etwas besser. 20 Prozent, also ein deutlich geringerer Anteil des Straßennetzes sind in einem Zustand, der zumindest als schlecht bezeichnet werden muss. Zieht man allerdings die Kilometerzahl als Grundlage heran, so wird ersichtlich, dass im Flachgau insgesamt 22 Straßenkilometern in einem Zustand sind, bei denen sowohl die Bausubstanz, als auch die Verkehrssicherheit als sehr schlecht eingestuft werden. Allein im Pinzgau mehr Straßenstücke in einem vergleichbar schlechtem Zustand sind (36km). Übrigens sind auch 42 Prozent der insgesamt 42 Kilometer Landesstraße, die durch die Stadt Salzburg führen in keinem guten Zustand. Ungefähr die Hälfte davon, bzw. 23 Prozent aller Landesstraßen in der Stadt Salzburg wurden als sehr schlecht eingestuft.

Walter Steidl fühlt sich jedenfalls bestätigt darin, dass die Menschen im ländlichen Raum einmal öfter benachteiligt werden. „Jemand, der im Lungau lebt, kann nicht einfach von heute auf morgen auf Öffis umsteigen, weil schlicht und ergreifend das Angebot fehlt. Dasselbe gilt für fast alle Leute, die außerhalb des Zentralraums wohnen. Ich halte es für inakzeptabel, wenn die Landesregierung einen Prestigetunnel baut, den niemand braucht, und gleichzeitig dabei zusieht, wie unser Straßennetz Jahr für Jahr maroder wird“, kritisiert Steidl einmal öfter den geplanten Gitzentunnel und fordert, dass Budgetmittel für eine umfassende Sanierung der Landesstraßen zur Verfügung gestellt werden: „Wir brauchen dringend ein Jahrzehnt der Infrastruktur. Beim Gesundheitswesen, bei der Kinderbetreuung, aber auch beim Verkehrswesen. Alle Salzburgerinnen und Salzburger zahlen denselben Steuer-Euro und haben ein Straßennetz verdient, das nicht Leib und Leben in Gefahr bringt.“

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