Bernhard Auinger will Stadtpolitik jugendlicher machen

SPÖ-Bürgermeisterkandidat stellte sich in der Academy Bar den Anliegen der Jugend
 
Bernhard Auinger – Ein Bürgermeister für Salzburgs Jugend? Unter diesem Titel hatten die JUSOS in der Stadt Salzburg gestern Abend in der Academy Bar zu einer Diskussionsveranstaltung geladen. Rund 70 Menschen folgten dem Ruf und hatten die Möglichkeit, mit den Teilnehmer_innen am Podium mitzudiskutieren und dem SPÖ-Bürgermeisterkandidaten ihre Fragen zu stellen. Einmal mehr wurde klar, dass ein generationsübergreifendes Interesse an einer Lösung der Verkehrsproblematik besteht.  Ebenso Thema war der Umstand, dass die Jugend die Altstadt ob des zunehmenden Massentourismus immer weniger als attraktiven Lebensraum erachtet.

Die Stadt Salzburg ist 57 Jahre alt

Einer AK-Studie zufolge hat die Stadt Salzburg ein Imageproblem. Trotz vielfältiger Angebote und Maßnahmen gaben Jugendliche bei einer Umfrage der Stadt Salzburg ein ‚menschliches‘ Alter von 57 Jahren. „In der Altstadt sieht man zwar viele Menschen, aber wenig Junge“, zeigte sich Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger wenig überrascht und wirkte sogar etwas bestätigt: „Nicht ohne Grund habe ich die Vision von einer modernen Stadt Salzburg. Wir können stolz auf unsere Hochkultur sein, müssen aber auch die Alltagskultur in den Mittelpunkt rücken. Wenn ich an das Rockhouse oder die ARGE Kultur denke, passieren wunderbare Dinge. Diese müssen wir stärken.“

„Wer hat die Deutungshoheit über diese Stadt? Es gibt konsumfreie Räume, allerdings nicht im Herzstück, der Altstadt. Nicht nur die jungen Salzburgerinnen und Salzburger meiden die Altstadt“, gab Janine Heinz vom Frauenkollektiv Salzburgs Töchter zu bedenken. Als ersten Schritt zur Ausweitung solcher Räume nannte Auinger die Öffnung der Freizeitanlagen: „Wir werden Sportplätze und Turnhallen in Schulen zukünftig zugänglich machen. Über ein transparentes Buchungssystem im Internet wird jeder günstig Räume buchen können.“

Auch Jugendliche wollen gute Öffis

„In der Politik wird die Jugend leider oft wie eine homogene Gruppe behandelt, für die man ein paar Maßnahmen setzt. Bei Bernhard Auinger habe ich aber den Eindruck, dass er bei allen politischen Entscheidungen jugendliche Interessen mitdenkt. Teure Wohnungen sind auch für uns Junge ein Problem. Vom schlechten Öffi-Angebot sind wir ganz besonders betroffen“, gab JUSO-Vertreterin Rebekka Mayrhofer zu bedenken und hatte dafür auch ein Beispiel parat: „Ich wohne in Maxglan. Wenn ich nach dieser Veranstaltung noch ein wenig bleibe, muss ich ein Taxi nachhause nehmen, weil es gar keine Busverbindung mehr gibt.“

Aussicht auf günstiges Ticket für Studierende

„Die Altstadt wurde für Fiaker gebaut und ist eigentlich nicht autotauglich. Wir werden es aber nur schaffen, den Autoverkehr zu reduzieren, wenn wir das Angebot verbessern“, gab Auinger dem Einwand der JUSOS Recht und ergänzte: „Das Hauptproblem ist, dass der Preis nicht zum Angebot passt. Ein Bus im Stau ist kein gutes Angebot. Darum ist es so wichtig, eine Gesamtlösung für den gordischen Knoten Verkehr zu finden und das kleinliche Hick-Hack hinter uns zu lassen.“ Als ersten Schritt nannte er das Ende des Sommerfahrplanes ab 2018. Den Preis betreffend machte Auinger eine erfreuliche Ansage an die Studierenden: „Wir haben es durchrechnen lassen: Eine finanzielle Beteiligung der Stadt bei der Student Card wäre möglich.“ Voraussetzung dafür müsse freilich ein Hauptwohnsitz in der Stadt Salzburg sein.

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