16 Tage gegen Gewalt an Frauen | Frauen mit Behinderungen noch öfter Opfer von Gewalt
„Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen sind besonders stark von Gewalt in jeglicher Form betroffen. Hier braucht es dringendst Bewusstseinsbildung und Beschwerdemöglichkeiten, sowie persönliche Assistenz als Regelbetrieb“, erklärt GRin Karin Dollinger.
„Frauen mit Behinderungen haben ein höheres Risiko als Frauen der Durchschnittsbevölkerung, insbesondere sind sie zwei- bis dreimal häufiger von sexuellem Missbrauch in der Kindheit und Jugend betroffen als es Frauen durchschnittlich sind. Zirka 30 % dieser Frauen haben in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erlebt“, so die SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende, die gleichzeitig warnt „die Gewalterfahrungen tragen häufig zu späteren gesundheitlichen und psychischen Beeinträchtigungen bei.“
Dollinger folgert „Insgesamt zeigt dies, dass Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen bislang unzureichend vor körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt geschützt wurden“ und fordert „viel mehr Hilfsangebote und Schutz - die Angebote müssen barrierefrei für alle Hilfe suchenden Frauen sein. Frauen mit Behinderungen werden zum Teil nicht ernst genommen und können nicht selbst über ihr Leben bestimmen - sie müssen in ihrer Selbstbestimmtheit gestärkt werden. Sie sollen die gleichen Möglichkeiten bei der Ausbildung und im Beruf haben, sowie ihren Kinderwunsch erfüllen können. Gleichzeitig bedarf es ständiger Bewusstseinsbildung und einer anonymen Beschwerdemöglichkeit, sodass sich die betroffenen Frauen beispielsweise per Online-Postkasten oder App an entsprechende Stellen wenden können.“
„Die persönliche Assistenz ist ein wichtiger Baustein zur Selbstbestimmtheit – sie muss weiter ausgebaut werden. Zuvor ist aber auch hier eine Informationskampagne nötig, die etwa der Verein Knackpunkt in Form von landesweiten Veranstaltungen und Ähnlichem übernehmen könnte. Mag. Monika Schmerold (links im Bild) sei gedankt, dass sie sich im Rahmend es Vereins Knackpunkt seit bald fünf Jahren um die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung bemüht“, so Dollinger abschließend.