Wenn Leistung zählt, warum nicht bei Frauen?

Ab dem 25. Oktober 2025 arbeiten Frauen im Land Salzburg statistisch gesehen bis Jahresende unbezahlt. Der Equal Pay Day macht sichtbar, was viele Frauen täglich erleben: Sie leisten mehr, verdienen aber weniger. In Zeiten, in denen die Teuerung vielen Familien zu schaffen macht, verschärft diese Ungleichheit die finanzielle Belastung zusätzlich.
 
Unbezahlte Arbeit ist eine versteckte Kostenfalle für Frauen!
 
Der wirtschaftliche Wert der unbezahlten Arbeit ist enorm: In Österreich entspricht sie rund 23 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. Zwei Drittel dieser Arbeit leisten Frauen, etwa in der Kinderbetreuung, Pflege, im Haushalt oder im Ehrenamt. „Diese Leistungen halten unsere Gesellschaft am Laufen, werden aber nicht anerkannt, nicht bezahlt und oft nicht einmal gesehen“, so Dollinger.
Vor allem in Zeiten hoher Preise wirkt sich das fatal aus: Viele Frauen arbeiten Teilzeit oder gar nicht, um Familie und Beruf zu vereinbaren und haben dadurch weniger Einkommen, weniger Pension und noch mehr Sorgen durch die aktuelle Teuerung.
 
Halbe-Halbe ist der Schlüssel zu echter Gleichstellung.
 
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist wichtig, aber nicht genug“, betont LAbg. Karin Dollinger. „Es braucht Halbe-Halbe: Bei Erwerbsarbeit, bei Care-Arbeit und bei der Verantwortung.“
Nur wenn Kinderbetreuung, Pflege und Hausarbeit fair geteilt werden, können Frauen gleichberechtigt arbeiten und aufsteigen. Dazu braucht es flächendeckende Kinderbetreuung, mehr Pflegeunterstützung, wie etwa im Burgenland, wo pflegende Angehörige angestellt werden können und echte Lohntransparenz, um Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen. Gerade deshalb ist es völlig unverständlich, dass die Schwarz-Blaue Landesregierung in Salzburg bei der Kinderbetreuung kürzt und Familien zusätzliche Belastungen aufbürdet.
 
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende und Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner will bestehende Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern endlich beseitigen und Österreich beim Thema Lohntransparenz zum Vorreiter in Europa machen. Ein zentraler Schritt dafür ist die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Lohntransparenz bis Mitte 2026, die Holzleitner über die Mindestvorgaben hinaus stärken will. Beispiele aus anderen Ländern - etwa Island - zeigen, dass transparente Gehälter ein wirksames Mittel gegen Lohndiskriminierung sind.
 
 
Echte Gleichstellung kommt nicht von selbst!
 
Die SPÖ-Frauen Salzburg fordern konkrete Maßnahmen, um Frauen zu entlasten und Gleichstellung endlich Wirklichkeit werden zu lassen. „Frauen dürfen nicht länger die unsichtbare Stütze des Systems sein, die alles am Laufen hält, aber selbst zu kurz kommt“, so LAbg. Karin Dollinger. „Gerade in Zeiten der Teuerung braucht es faire Löhne, gerechte Chancen und die Anerkennung all jener Arbeit, die unser Land wirklich trägt.
 
Besonders deutlich zeigt sich die Lohnschere in Bereichen wie Consulting, Recht, Bildung, Gastronomie oder Immobilien, wo Männer im Durchschnitt deutlich mehr verdienen als Frauen, selbst bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation. In typischen Frauenbranchen wie Pflege, Betreuung oder Bildung sind die Löhne ohnehin niedriger, was die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft weiter verstärkt.
 
Ausgesprochen zynisch ist es, dass die Schwarz-Blaue Landesregierung in Salzburg ausgerechnet im Pflegebereich spart“, kritisiert SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Karin Dollinger abschließend. „Der Pflegebonus wurde von ÖVP und FPÖ gestrichen. Damit ist vor allem ein Berufsfeld betroffen, das maßgeblich von Frauen getragen wird. Damit werden genau jene benachteiligt, die in Zeiten der Teuerung ohnehin schon mit geringeren Einkommen und schwierigeren Arbeitsbedingungen zu kämpfen haben.
 

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