In Lehen auf einen Kaffee mit Walter Steidl
SPÖ-Chef Walter Steidl | „Wohnbaupolitik muss sich wieder im Wohnpreis niederschlagen“
Für gewöhnlich finden politische Aktionen auf stark frequentierten Plätzen statt, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Menschen mit Inhalten zu erreichen. Mit dem Espressomobil, einem zum Kaffeestand umfunktionierten Pritschenwagen setzte die Salzburger SPÖ am Mittwochnachmittag in der Zillertalstraße inmitten einer Wohngegend in Lehen bewusst einen Kontrapunkt und suchte das Gespräch mit den Anrainer_innen. „Zuhören ist die erste Pflicht, wenn man etwas verändern will“, zeigte sich SPÖ-Chef Walter Steidl überzeugt von dieser Vorgangsweise und betonte, dass man bereits mit einem ähnlichen Format, den Küchentischgesprächen, auf Probleme aufmerksam geworden sei, die mittlerweile zu den SPÖ-Kernanliegen zählen.
Wohnen ist in Lehen Thema Nummer 1
Wenig überraschend dominiert bei den Menschen in der Zillertalstraße das Thema Wohnen. „Am Beispiel Lehen sehen wir, dass der Wohnungsbau alleine nicht ausreicht, um die Preise in den Griff zu bekommen. Die Nachfrage nach Spekulationsobjekten ist weitaus größer, als das Angebot an Wohnungen erweitert werden kann“, ist Steidl überzeugt und verweist auf die diversen Studien, die belegen, dass Immobilienpreise in Salzburg ungebremst ansteigen. Darum wird der Salzburger SPÖ-Chef auch nicht müde zu betonen, wie wichtig es wäre, endlich politisch wirksame Maßnahmen zu setzen: „Unter der Führung Haslauers hat die Landesregierung sogar aus der Wohnbauförderung einen Basar gemacht, bei dem diejenigen Wohnbeihilfe beziehen, die am schnellsten den Antrag stellen. Es ist an der Zeit, dass sich die öffentlichen Wohnbaugelder endlich wieder positiv im Wohnpreis niederschlagen. Darum fordere ich, dass beim gemeinnützigen Wohnbau im Neubau nur noch Objekte gefördert werden, wenn garantiert ist, dass die Wohnungen zu einem Quadratmeterpreis von maximal 8 Euro pro Quadratmeter brutto/warm weitergegeben werden.“ Ebenfalls positiv äußert sich Steidl zur Jusos-Forderung, wonach die Wohnbeihilfe auch für junge Menschen zugänglich gemacht werden soll, indem zum Beispiel Wohngemeinschaften (WGs) gefördert werden. „Wohngemeinschaften sind nicht nur im jugendlichen Alter, sondern angesichts der erhöhten Scheidungsrate und demographischer Veränderungen im höheren Alter eine Option, die ich für förderungswürdig halte - im Hinblick auf den Wohnraum, aber auch gesellschaftspolitisch“, so Steidl.