KH Tamsweg | SALK-Eingliederung führte zu Abbau beim Pflegepersonal

LAbg. Bgm. Gerd Brand | Während der Verwaltungsapparat größer ist als zuvor, hat sich der Personalstand in der Pflege (Anm. Diplom- und Hilfsdienste) seit 2015 um 17 Vollbeschäftigte reduziert.
 
Die Einbindung des Krankenhauses Tamsweg in die SALK würde eine „Verbesserung der ärztlichen und pflegerischen Personalsituation bringen“, verkündete Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP) bereits im September 2014 gegenüber den Medien. Etwas mehr als anderthalb Jahre nach der Eingliederung sieht die Situation anders aus, wie die Beantwortung einer Anfrage des SPÖ-Landtagsklubs nun zeigt.

„Bereits 2015, also im Vorfeld der Übernahme durch die SALK wurde der Stand an Krankenschwestern bzw. Krankenpflegern um 10 Prozent reduziert, und seit der Eingliederung erlebt das Krankenhaus einen weiteren Rückgang bei den Ärztinnen bzw. Ärzten, beim Pflegepersonal und auch bei den stationären Hilfskräften“, fasst der Lungauer Landtagsabgeordnete Gerd Brand die Personalentwicklung zusammen.

Tatsächlich waren laut Anfragebeantwortung mit Stand Jänner 2015 noch 97,05 (Anm.: =Vollbeschäftigungsequiavalente, VBÄ) Krankenpfleger_innen im Krankenhaus beschäftigt, während bei der SALK-Übernahme im Jänner 2016 nur noch 85,16 diplomierte Pflegekräfte angestellt waren. Seit der Eingliederung wurde das medizinische Personal noch weiter reduziert (Stand: August 2017). Bei den Ärzt_innen, wie auch bei den Pfleger_innen und stationären Hilfskräften wurde jeweils zumindest eine Stelle gestrichen (Ärzt_innen: -1,23 VBÄ; dipl. pfleg. Personal: -1,33 VBÄ; stat. Hilfsdienste: -1,13 VBÄ). Ohnehin bekannt ist, dass der Bettenstand seit 2015 von 139 auf 80 vollstationäre und vier weitere tagesklinische Betten reduziert wurde.

„Die Anfragebeantwortung durch Landesrat Stöckl hat außerdem ergeben, dass beim Verwaltungspersonal, wenn auch nur leicht, aufgestockt wurde. Die Zahlen weisen jedenfalls eine exakt gegenteilige Entwicklung zu dem auf, was ursprünglich versprochen wurde. Statt Effizienz ist der Verwaltungsapparat stärker aufgebläht als zuvor. Die pflegerische Personalsituation hat sich nicht verbessert, sondern verschlechtert“, so Brand weiter.

30 Kündigungen seit 2013: Hohe Anzahl wirft Fragen auf

Für Verwunderung bei der Salzburger SPÖ sorgt auch der Umstand, dass seit 2015 (01/2015 -08/2017) 30 Angestellte von sich aus gekündigt haben. „Der Rückgang um 10 Personen beim Pflegepersonal 2015 lässt sich einfach erklären. Es handelte sich dabei vermutlich um befristete Verträge, die nicht mehr verlängert wurden. Insgesamt 30 Kündigungen durch Dienstnehmerinnen bzw. Dienstnehmer im öffentlichen Sektor innerhalb von zwei Jahren sind jedoch mehr als ungewöhnlich. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum sind 17 Personen in Pension gegangen“, wundert sich Brand.



SPÖ-Oppositionsführer Walter Steidl zeigt sich ebenso besorgt: „Die Personalentwicklung im Krankenhaus Tamsweg lässt zumindest nichts Gutes vermuten und widerspricht klar den ursprünglichen Versprechungen, wonach mit der Eingliederung in die SALK alles besser werden sollte. Im Endeffekt liegt die Vermutung nahe, dass die Arbeits-, wie auch die Pflegebedingungen schlechter wurden.“ Steidl gilt als der lauteste Kritiker von Christian Stöckls Einsparungspolitik bei der regionalen Gesundheitsversorgung. „Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Landesregierung nur schöne Worte für den ländlichen Raum übrig hat“, meint auch Brand.

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