Hausärzteausbildung | Stöckl ignoriert künftigen Mehrbedarf und schiebt Verantwortung ab

Landespartei- & Klubvorsitzender Walter Steidl | Ärztekammer und Gesundheitsministerium fordern eine gesetzliche Vorgabe von mindestens 32 Ausbildungsstellen für Allgemeinmediziner_innen, weil der künftige Bedarf das notwendig macht. Gesundheitslandesrat Stöckl interessiert das wenig.

„Anstatt Verantwortung wahrzunehmen und verantwortungsvolle Politik für Salzburg zu machen, schiebt Gesundheitslandesrat Stöckl die Verantwortung ab und drückt sich vor mutigen Entscheidungen. Trotz eindeutiger Stellungnahmen der Ärztekammer oder des Gesundheitsministeriums weigern sich Stöckl, seine ÖVP und die dazugehörigen braven Grünen die empfohlene Mindestanzahl von 32 Ausbildungsstellen im Salzburger Krankenanstaltengesetz festzuschreiben. Eine schlechte Entscheidung für unser Bundesland“, erklärt SPÖ-Chef Walter Steidl heute in der Ausschusssitzung des Landtags.

Bedarf an Allgemeinmediziner_innen steigt

Laut Kurie der niedergelassenen Ärzt_innen in der Ärztekammer Salzburg und in der Salzburger Gebietskrankenkasse müssen in den kommenden zehn Jahren 49 Prozent aller Praxen nachbesetzt werden. Dazu kommen noch zusätzliche Hausarztstellen, weil die Politik, und so auch Dr. Stöckl selbst, stets vom Ausbau der Primärversorgung sprechen. Außerdem wird der Beruf des Arztes immer weiblicher und ist somit auch immer weniger als Vollzeitstelle zu sehen und das Lebensalter der Bevölkerung steigt.

„Eine gute Politik erkennt diese Entwicklung, übernimmt Verantwortung und steuert gegen. Stöckl, seine ÖVP und treuen Schoßhund-Grünen gehen aber, trotz Warnung von Experten, wie dem Salzburger Ärztekammerpräsidenten, lieber den einfachen Weg. Sie schieben aufgrund eines entsprechenden Antrags der Grünen die Entscheidung künftig auf die Gesundheitsplattform ab“, kritisiert Steidl. „Gerade Stöckl, der bei der Lohnerhöhung der Klinikärzte immer mit der Marktkonformität argumentiert hatte, ignoriert diese beim Bedarf von Allgemeinmediziner_innen und widerlegt seine Glaubwürdigkeit selbst.“

„Was es braucht ist mutiges Handeln, eine ambitionierte Vorgabe im Gesetz mit anschließender guter Bewerbung bei den Interessent_innen mit attraktiven Rahmenbedingungen im Beruf. Das würde zwar Arbeit und Anstrengung bedeuten, aber Politik im Sinne der Bevölkerung sein“, argumentiert Steidl.

Link zur Stellungnahme der Ärztekammer:

http://www.salzburg.gv.at/Stellungnahmen%20zu%20Gesetzentw%C3%BCrfen/K-Krankenanstaltengesetz/ärztekammer_salzburg_ges-1103-417.pdf