Freiwilliges Engagement in Blaulichtorganisationen gehört gefördert

SPÖ-Chef Walter Steidl | „Damit unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zumindest finanziell nicht draufzahlen. Ihr Einsatz ist ohnehin unbezahlbar.“

Nachdem der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl erst kürzlich (28. Juli 2017) gefordert hat, dass das ehrenamtliche Engagement stärker belohnt werden sollte, wurden einige seiner Forderungen in das SPÖ-Wahlprogramm Plan A für Austria  aufgenommen. Die Unwetter am vergangenen Wochenende veranlassen Steidl dazu, seine Forderungen zu bekräftigen. In die Pflicht nehmen will er dabei auch die Landesregierung.

„Das Großarltal etwa war nach dem Murenabgang von der Umwelt abgeschnitten. Dank unserer Freiwilligen Feuerwehr war es aber  bereits am Montagmorgen wieder erreichbar. Das freiwillige Engagement der Zivilgesellschaft ist unsere große Stärke und weltweit beispiellos. Wir müssen diesen Einsatz stärker belohnen.“

1. Freistellungsanspruch und Rückerstattung der Ausfallskosten aus dem Katastrophenfonds

„Ich habe bereits öfter als einmal davon gehört, dass jemand nicht eingestellt wurde, weil er oder sie bei der Feuerwehr oder bei der Rettung aktiv war“, weiß Steidl und fordert daher, dass man auch Unternehmen entgegenkommen muss. Als Maßnahme schlug er vor, dass längere Ausfallszeiten wie etwa beim Hochwassereinsatz aus dem Katastrophenfonds entschädigt werden.

In ihrem Plan A fordert die SPÖ nun einerseits einen einen Freistellungsanpruch von drei Tagen pro Jahr mit Entgeltfortzahlung für die rund 335.000 Arbeitnehmer_innen, die im Katastrophen- und Rettungsdienst, tätig sind. Die Kosten dafür sollen Unternehmen wie vom Salzburger SPÖ-Chef aus dem Katastrophenfonds erstattet werden. Steidl selbst zeigt sich mit dieser vorgeschlagenen Maßnahme hoch zufrieden: „Wenn wir das umsetzen, wäre den Mitgliedern in Blaulichtorganisationen, aber auch den Unternehmen geholfen.“ Darüber hinaus kann er sich auch eine steuerliche Begünstigung bei der Einstellung von Menschen vorstellen, die ehrenamtlich im Katastrophen- oder Rettungsdienst tätig sind: „Menschen, die sich für die Allgemeinheit engagieren, dürfen am Arbeitsmarkt keinen Nachteil erleiden. Im Gegenteil: Ihnen steht ein Vorteil zu.“

2. Land Salzburg soll Kosten für Ausbildungszeiten übernehmen

Darum fordert Steidl auf Landesebene zusätzliche Unterstützung für Mitglieder in Blaulichtorganisationen: „Wer sich bei der Rettung oder bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, opfert dafür nicht nur seine Freizeit, sondern auch Urlaubstage. Wer zum Beispiel die Ausbildung zum Kommandanten oder zur Kommandantin bei der Freiwilligen Feuerwehr macht, kommt über die Jahre auf zirka 40 Urlaubstage.“ Als alpines Bundesland ist Salzburg von Unwettern besonders betroffen und somit auch verstärkt auf den ehrenamtlichen Einsatz der Blaulichtorganisationen angewiesen. Darum schlägt Steidl ein Landesgesetz vor, das die Ausbildungskosten refundieren soll. „Damit unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zumindest finanziell nicht draufzahlen. Ihr Einsatz ist ohnehin unbezahlbar.“

Ehrenamt in Österreich

Rund 3,3 Millionen Menschen in Österreich engagieren sich freiwillig, davon 43 Prozent Jugendliche zwischen 18 und 29 Jahren. Das reicht von der Mitarbeit in Blaulichtorganisationen über Hilfe für ältere Menschen oder Flüchtlinge, Jugendarbeit, Engagement im Sport- oder Kulturbereich, bis hin zur Nachbarschaftshilfe. Rund 515.000 Menschen sind im Katastrophen- und Rettungsdienst tätig. Das sind Leute, die unter sehr gefährlichen Umständen – bei Feuer, Lawinen, Überschwemmungen, Verkehrsunfällen – und unter Einsatz ihres eigenen Lebens anderen Menschen helfen. Sie bringen Fähigkeiten mit, die auch am Arbeitsplatz gebraucht werden. In der Arbeitswelt bleibt ihr Einsatz mitunter nicht nur unbelohnt, sondern stellt sich teilweise sogar als Nachteil bei der Jobsucher heraus.

Termine

Zur Zeit keine Termine vorhanden.