Deutschförderung überarbeiten und ausbauen!

Die Sprachförderung muss im Kindergarten verstärkt ausgebaut und, wenn nötig, in der Schule mit mehr Autonomie, Flexibilität und Ressourcen fortgesetzt werden.

Die 2018/19 von Schwarz-Blau eingeführten Deutschförderklassen, bei denen Schüler:innen, die die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrschen und daher als außerordentliche Schüler eingestuft und getrennt bis zu 20 Wochenstunden in eigenen Klassen in Deutsch gefördert werden, stehen seit der Einführung von Fachleuten unter Kritik. SPÖ-Bildungssprecherin im Salzburger Landtag, Bettina Brandauer, fordert daher das bestehende Modell der Deutschförderklassen zu beenden und stattdessen den Vorschlägen der Fachleute zu folgen und endlich eine auf wissenschaftlichen Kriterien basierende Förderpolitik umzusetzen.

Neue Deutschförderung

„Befragungen unter Schulleitungen und Lehrkräften ergaben, dass das Modell der Deutschförderklassen großteils negativ beurteilt wird. Durchgehend integrative Fördermodelle wurden besser bewertet als die Deutschförderklassen. Die Schulleitungen und Lehrkräfte wissen um den Stand der Sprachentwicklung der Kinder. Sie haben die Erfahrungen und das Knowhow und wissen, welche Fördermaßnahmen den größten Erfolg bringen. Sie brauchen statt einem starren System mehr Flexibilität, Autonomie und Ressourcen bei der Feststellung des Förderbedarfs als auch bei der Form des Unterrichts. Zudem gibt es soziale und pädagogische Bedenken bei einer längeren Separierung von Schüler:innen in Deutschklassen. Die Deutschförderung sollte bereits so früh wie möglich im Kindergarten beginnen bzw. ausgebaut werden, damit die Kinder im besten Fall beim Einschulen keine sprachlichen Nachteile mehr haben. Wirksame Sprachförderung sollte frühzeitig beginnen und langfristig erfolgen“, skizziert Bettina Brandauer ihre Vorschläge.

Wir brauen mehr Ressourcen

Für die erfolgreiche Umsetzung ihrer Forderungen, die an die zuständige Bundesregierung gerichtet sind, verlangt die SPÖ-Bildungssprecherin mehr Kapazitäten für die individuelle Förderung innerhalb der Regelklassen und in den Kindergärten: „Schüler:innen bis zu zwei Jahre überwiegend in eigenen Klassen zu separieren, sie damit vom Fachunterricht auszugrenzen und parallel zu unterrichten ist pädagogisch falsch und sozial inakzeptabel. Es ist wichtig, so früh wie möglich mit der Förderung zu beginnen. Dafür braucht das Bildungssystem bereits ab dem Kindergarten mehr Ressourcen, sowohl finanziell als auch personell.“

Bettina Brandauer plädiert für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr und einen besseren Betreuungsschlüssel.

Ein entsprechender SPÖ-Antrag wird am 19.06.2024 im Landtagsausschuss behandelt...