Dauerhaft kostenlose Covid-Schnelltests gefordert

Landesparteivorsitzender David Egger bei seiner ersten Pressekonferenz

Damit der nächste Massentest im Jänner nicht wieder zum PR-Gag verkommen, braucht es laut dem Salzburger SPÖ-Chef eine empirische Ursachenforschung für die geringe Beteiligung und einen stärkeren Anreiz zur Teilnahme.

Im Sinne eines sicheren Weihnachtsfestes haben die Menschen in Wien, Oberösterreich und Tirol jetzt  bis zum 24. Dezember die Möglichkeit, Gratis-Tests in Anspruch zu nehmen. Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger fordert nun die Salzburger Landesregierung auf, es den drei Bundesländern gleichzutun und fordert, Covid-Schnelltests auch darüber hinaus für alle kostenlos zugänglich zu machen: „Auch wenn die Impfung im Anmarsch ist, werden noch einige Monate verstreichen, bis wir uns Richtung Normalität bewegen. Wenn wir einen dritten Lockdown verhindern wollen, braucht es mehr als punktuelle Massentests. Wer einen Test machen möchte, sollte diesen kostenlos in der Apotheke beziehen können.“ Die Breitentests vom Wochenende sieht Egger mit gemischten Gefühlen.
 
Gastro-Gutscheine als möglicher Anreiz für eine höhere Beteiligung


„Das Problem am Massentest vom Wochenende ist, dass es kein Massentest war. Letztendlich war es wie von mir befürchtet ein PR-Gag, der schlecht beworben und um anderthalb Monate zu spät durchgeführt worden ist“, so Egger, welcher eine erneute Durchführung Anfang Jänner unter drei Bedingungen begrüßt: „Massentests sind dann sinnvoll, wenn sie dazu dienen, einen dritten Lockdown zu verhindern und genügend Ressourcen für das Contact-Tracing vorhanden sind. Außerdem braucht es einen starken Anreiz, damit die Menschen auch teilnehmen.“ Gerade mit Blick auf die gebeutelte Gastronomie könnte sich Egger zum Beispiel vorstellen, dass alle Teilnehmer*innen einen Gastro-Gutschein erhalten: „Davon hätte dann auch die regionale Wirtschaft etwas.“
 

Bevor ein neuer Breitentest durchgeführt wird, müsse es laut Egger seitens der Bundesregierung jedenfalls eine empirische Ursachenforschung für die geringe Beteiligung geben. Denn der Aufwand sei zu groß, die Kosten zu teuer, und die Sache zu wichtig, um einen zweiten Rohrkrepierer zu riskieren. Umgekehrt seien bei hoher Beteiligung und Durchführung zum richtigen Zeitpunkt Breitentests eine günstige und zumutbare Alternative zum dritten Lockdown.
 
Gemeinden dürfen nicht auf den Kosten sitzen bleiben

„Die Bundesregierung hat die Massentests bestellt, also muss sie auch die Kosten dafür tragen und eigentlich als Dank an die Gemeinden noch was drauflegen“, zeigt sich Egger erzürnt darüber, dass die Kommunen auf einem Großteil der Kosten für die Durchführung der Tests am Wochenende sitzen bleiben. Schließlich hätten die Gemeinden mit ihrer professionellen Organisation dafür gesorgt, dass wenigstens der Ablauf erfolgreich durchgeführt werden konnte. „Die Gemeinden haben einmal öfter gezeigt, dass sie die tragischen Helden dieser Pandemie sind. Auf der einen Seite sind sie das Rückgrat der Krisen-Bewältigung, auf der anderen Seite werden die Kosten dafür ebenfalls auf sie abgewälzt“, so Egger. Überdies fordert der Salzburger SPÖ-Chef, dass die übriggebliebenen Tests den Gemeinden kostenlos überlassen werden sollen.
 
Kassandraruf: Tägliche Schnelltests in kritischen Einrichtungen

Einmal öfter bekräftigt Egger seine Forderung, gerade in kritischen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Seniorenwohnhäusern, aber etwa auch Schulen unter den Bediensteten auf tägliche Tests zu setzen: „Schnelltests sind eine Momentaufnahme. Wenn man sie aber unter den Bediensteten in kritischen Einrichtungen täglich durchführt, könnte man damit tatsächlich Infektionsketten durchbrechen. Denn Infektionen könnten auf diese Weise festgestellt werden, bevor man überhaupt ansteckend ist.“

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