Weltfrauentag im Schatten der frauenpolitischen Rückschritte in Salzburg
Die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende LAbg. Dollinger fordert | Statt schutzsuchenden Frauen Prügel zwischen die Beine zu werfen, soll die Landesregierung endlich flächendeckend Kinderbetreuung ab dem Kleinkindalter umsetzen.
„Für gewöhnlich dient der Internationale Frauentag als der Tag, an dem wenigstens einmal im Jahr die strukturelle Benachteiligung der Hälfte der Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt wird. Als SPÖ-Frauen nutzen wir den Tag in der Regel, um mit politischen Aktionen und Aussendungen auf unsere Forderungen wie gleichen Lohn für gleiche Arbeit oder die Umverteilung unbezahlter Arbeit in der Familie hinzuweisen. Ich würde mich liebend gerne auch in diesem Jahr zu unseren Vorschlägen für eine gleichberechtigte und fortschrittliche Gesellschaft äußern. Leider sind wir in diesem Jahr aber dazu gezwungen, die Gefährdung der Frauenhäuser seitens der Landesregierung zu bekämpfen“, zeigt sich die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende LAbg. Karin Dollinger verärgert über die Pläne der schwarz-pink-grünen Landesregierung, die Autonomie der Frauenhäuser in Salzburg zu zerschlagen und ergänzt: „Es gibt keinen sachlichen Grund, die hervorragende Arbeit der Frauenhäuser im Bundesland zu gefährden und ihre Unabhängigkeit durch eine unsinnige Ausschreibung aufs Spiel zu setzen.“
Umso dringender braucht es laut Dollinger endlich wirksame Maßnahmen gegen die chronische Schlechterstellung von Frauen: „Unser Ziel muss eine Welt sein, in der wir uns nicht über die konservativen Attacken auf Frauenhäuser unterhalten müssen, weil Frauenhäuser gar nicht mehr notwendig sind.“ Der Weg sei jedoch noch ein langer. „Seit Jahren kritisieren wir zurecht, dass Frauen im Schnitt weniger für die gleiche Arbeit verdienen als Männer, doch geändert hat sich nichts. Wo bleibt der Mindestlohn von 1.700 Euro? Wo bleiben die Strafen für Unterbezahlung, wie das in Island bereits der Fall ist? Wo bleibt die Kürzung der Vollzeitarbeit zugunsten einer besseren Aufteilung unbezahlter Arbeit? Wo bleibt der Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr? Gerade im Bereich der Kinderbetreuung hätte die Landespolitik die Möglichkeit, fortschrittliche Lösungen zu präsentieren. Stattdessen wirft die Haslauer-Regierung Frauen, die vor ihren Männern Schutz suchen, noch Prügel zwischen die Beine.“