Das Europäische Parlament muss weiblicher und jugendlicher werden
Karin Dollinger | Mit einer Podiumsdiskussion richteten sich die Salzburger SPÖ-Frauen und der BSA noch einmal gezielt an junge Leute, um diese zur Wahl zu motivieren.
In der ablaufenden Legislaturperiode des Europäischen Parlaments waren gerade einmal 36,4 Prozent aller Abgeordneten weiblich, nur eine Person war jünger als dreißig Jahre. Mit einer Podiumsdiskussion im Shakespeare gaben die SPÖ-Frauen und der BSA daher mit dem Salzburger JUSO-Vorsitzenden Tobias Aigner und der SJ-Vorsitzenden Julia Herr jungen Kandidat_innen zur EU-Wahl eine zusätzliche Plattform, um die jugendlichen Interessen zu artikulieren. „Julia Herr hat mit ihrem engagierten Vorzugsstimmenwahlkampf tatsächlich eine gute Chance ins Europäische Parlament einzuziehen“, zeigt sich die Salzburger Vorsitzende der SPÖ-Frauen LAbg. Karin Dollinger zuversichtlich und ergänzt: „Vor allem geht es aber darum, junge Menschen zur Wahl zu bewegen. Denn obwohl es keine glühenderen Europäerinnen und Europäer als die Jungen gibt, sind sie jene Gruppe, die am häufigsten der Wahlurne fernbleibt.“
Salzburger JUSO-Vorsitzender Tobias Aigner fordert Europäischen Mindeststeuersatz für Unternehmen
Wenig überraschend standen bei der gut besuchten Diskussionsveranstaltung hauptsächlich Zukunftsthemen im Vordergrund. „Die Zukunft ist heute. Die großen Probleme können aber nur gelöst werden, wenn es auf europäischer Ebene endlich ein Bewusstsein dafür gibt und wichtige Kompetenzen vergemeinschaftet werden. Firmen zahlen im Schnitt nur 24 Prozent Steuern. Solange sich die einzelnen Mitgliedsstaaten aber mit Steuerzuckerln unterbieten können, wird den Regierungen zunehmend das Geld ausgehen. Die Folge sind Sozialkürzungen, wie wir sie in Österreich unter der türkis-blauen Skandalregierung erlebt haben.“
SJ-Vorsitzende Julia Herr verlangt einen „Green New Deal“
„Wir Jungen wollen nicht in unserer Pension in einer Klimakatastrophe leben. Es ist eine wirtschaftspolitische Frage“, sprach Herr das drängende Umweltthema an und sieht in diesem Zusammenhang eine sehr wichtige Aufgabe für die Sozialdemokratie. Die Umweltfrage sei gleichermaßen eine wirtschaftspolitische Frage, bei der jene zur Kasse gebeten werden müssen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Interessen umweltpolitische Maßnahmen allzu lange bekämpft haben.