Tourismus | Einheimische sollen wieder Hauptprofiteure sein

Dollinger & Forcher | Damit die einheimischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wieder die Hauptprofiteure im Tourismus werden und der weitere Ausverkauf unserer Heimat gestoppt wird, verlangen wir ein Salzburger Tourismuskonzept.

Eines ist unbestritten: Salzburg hat seinen wirtschaftlichen Aufstieg vor allem dem Tourismus zu verdanken. Dank dem Fremdenverkehr wurden abertausende Arbeitsplätze geschaffen – im Tourismus und abseits davon. Salzburg ist ein erfolgreiches Tourismusland. Doch Goldgräberstimmung gibt es inzwischen oft nur mehr bei einzelnen Immobilienentwicklern.

„Lange Zeit entwickelte sich der Fremdenverkehr in Salzburg gesund und es entstanden gut funktionierende Familienbetreibe, die wichtige und beliebte Arbeitgeber im Land sind. In den vergangenen Jahren jedoch kam es immer öfter vor, dass (oft ausländische) Investoren und Anleger in Salzburg Apartmenthotels und Chaletdörfer bauen ließen und damit gute Gewinne erzielten. Die Vorteile für die Einheimischen blieben jedoch überschaubar“, weiß SPÖ-Tourismussprecher Gerald Forcher.

Brauchen umfassendes Tourismuskonzept

„Das ungezügelte und unkontrollierte Wachstum im Tourismus muss ein Ende haben. Es braucht Qualität, statt Masse. Heute kommt mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Tourismus nicht aus Österreich. Hotels, Restaurants und Hütten haben große Probleme, Personal zu finden. Der Personalbedarf wird heute fast nur mehr mit osteuropäischen Arbeitskräften gedeckt und sechs von zehn Lehrlingen suchen nach sechs Jahren einen anderen Job“, berichtet Forcher.

„Salzburg braucht ein umfassendes Tourismuskonzept, das die Bereiche Arbeit, Natur- und Umweltschutz, Raumordnung und Verkehr beinhaltet. Die bisherigen Versuche der SPÖ bei der Landesregierung damit durchzudringen, wurden abgelehnt. Doch wir bleiben dran. Denn wir brauchen gute Vollzeitjobs, Qualität und eine Entwicklung weg von den Chaletdörfern und Zweitwohnsitzen. Die Einheimischen sollen wieder mehr vom Tourismus profitieren.“

Den weiteren Ausverkauf der Heimat stoppen



Die Forderung nach einem gesamthaften Salzburger Tourismuskonzept verfolgt auch SPÖ-Natur- und Umweltschutzsprecherin Karin Dollinger: „Der Ausverkauf unserer Heimat an Investoren mit großen Geldtaschen samt Identitätsverlust in manchen Regionen muss aufhören. Salzburg lebt von seiner Schönheit und Natur. Wir können es uns nicht mehr leisten, immerzu wertvolle Flächen durch unüberlegte Versiegelung zu verlieren. Wir brauchen ein fächerübergreifendes Salzburger Tourismuskonzept.“

Dollinger kritisiert die Prämisse der reinen Steigerung der Gäste- und Nächtigungszahlen und betont die Wichtigkeit von Qualität statt Masse. „Jede Region und Gemeinde hat ihre eigenen Bedürfnisse. Diese gilt es im Zusammenspiel mit dem Natur- und Umweltschutz, der Raumordnung, der Verkehrsplanung und der Arbeitsmarktpolitik klug zu unterstützen, damit die einheimischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wieder die Hauptprofiteure der touristischen Entwicklung Salzburgs sind und der Landwirtschaft nicht ständig Flächen entzogen werden.“