Schmidt fordert 35-Stunden-Woche

Schmidt | Weil es auch ein Recht auf Freizeit gibt und Arbeit nicht krank machen darf!

Daten bestätigen, dass Österreicher:innen überdurchschnittlich viel arbeiten und die Gesundheit darunter leidet.

Nachdem Sozialstadträtin Anja Hagenauer und die SPÖ-Gemeinderätin Sabine Gabath 35-Wochenstunden für Pfleger_innen gefordert haben, bekräftigt die SPÖ-Spitzenkandidatin im Wahlkreis der Landeshauptstadt Michaela Schmidt ihre Forderung nach einer allgemeinen Reduktion der Normalarbeitszeit. „Arbeit darf nicht krank machen. Aus meiner Sicht ist es kein Zufall, dass sich Österreich nicht nur bei den durchschnittlichen Wochenarbeitsstunden, sondern auch bei den Kosten psychischer Erkrankungen im europäischen Spitzenfeld befindet“, so Schmidt, die sich dabei auf Daten der OECD und Eurostat bezieht. 41,3 Stunden arbeiten vollbeschäftigte Österreicher_Innen im Durchschnitt pro Woche. „Wenn wir als SPÖ eine Verringerung der Normalarbeitszeit auf 35 Stunden fordern, dann geht es eigentlich darum, dass sich die tatsächliche Arbeitszeit endlich wieder Richtung europäischem Durchschnitt entwickelt“, führt Schmidt weiter aus. Dieser liegt im Übrigen bei 40,2 (Eurostat 2017)  Wochenarbeitsstunden.

Schmidt fordert Recht auf 4-Tage-Woche

„Das Recht auf Freizeit ist uns als SPÖ genauso wichtig wie das Recht auf Arbeit. Der 12-Stundentag hat die Menschen um Überstundenzuschläge und die freie Einteilung ihrer Freizeit beraubt. Flexibilisierung kann aber nur funktionieren, wenn auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer etwas davon haben. 35 Stunden Normalarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und ein Rechtsanspruch auf eine 4-Tage-Arbeitswoche wären solche Maßnahmen“, so Schmidt. Als Volkswirtin und Arbeitsmarktexpertin ist sie ohnehin davon überzeugt, dass nicht nur die Arbeitnehmer_Innen, sondern auch die Wirtschaft davon profitieren würden: „Beispiele wie Dänemark oder Frankreich belegen, dass weniger Wochenstunden sogar zu mehr Leistungsfähigkeit führen und die Angestellten seltener krank werden.“

Neben den gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Aspekten sieht die SPÖ-Nationalratskandidatin auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit für mehr Freizeit: „Wenn wir auch noch in Zukunft stolz auf unsere vielen Vereine sein wollen, müssen wir den Leuten wieder die Zeit geben, sich ehrenamtlich zu engagieren.“

SORA-Studie bestätigt | Menschen leiden unter der hohen Arbeitszeitbelastung

Eine aktuelle SORA-Befragung unter 1.000 Wiener Arbeitnehmer:innen belegt, dass von der Einführung des 12-Stundentags bzw. der 60-Stundenwoche bereits ein Drittel der Befragten betroffen ist. 52 Prozent der Befragten gaben an, unter dem starken Druck am Arbeitsplatz zu leiden. „Von einer Ausnahme kann nicht die Rede sein. Der 12-Stundentag ist für viele Menschen innerhalb kurzer Zeit zur Realität geworden. Weil in Salzburg besonders viele im Tourismus und im Handel tätig sind, ist davon auszugehen, dass bei uns noch mehr Menschen von der Arbeitszeitausdehnung betroffen sind als in Wien“, befürchtet Schmidt.