Salzburger SPÖ zur „halbherzigen halben Pflegemilliarde“

Salzburger SPÖ-Chef: „Naja, weiteres Nichtstun wäre schlimmer als diese halbherzige Pflegereform, die in Wahrheit eine Reform der Almosen ist.“

„Die Pflegemilliarde wurde viel zu oft versprochen und kommt auch jetzt nicht, weil es pro Jahr nur eine halbe Milliarde sein wird. Die gute Nachricht ist immerhin, dass der politische Druck der SPÖ jetzt erste Früchte trägt. Die schlechte Nachricht ist, dass diese Reform viel zu kurz greift“, kommentiert der Salzburger SPÖ-Chef David Egger das heute angekündigte Maßnahmenpaket für den Pflegebereich und bedauert im selben Atemzug, dass wesentliche Forderungen von der türkis-grünen Bundesregierung leider nach wie vor ungehört blieben: „Als SPÖ fordern wir die Anstellung pflegender Angehöriger. Stattdessen kommt jetzt eine monatliche Almosenzahlung von 125 Euro, mit der das größte Problem mangelnder sozialer Absicherung ungelöst bleibt.“ Mit Blick auf das, was schon jetzt zur Pflegereform bekannt ist, sei diese auch mit Blick auf die dringend notwendige Aufwertung des Pflegeberufs sehr enttäuschend.

Pflegeberufe: David Egger fordert Gehaltserhöhung statt auf zwei Jahre befristete Bonus-Almosen

„Der auf zwei Jahre limitierte Gehaltsbonus ist ein Schlag ins Gesicht aller Pflegekräfte, die ohnehin unterbezahlt und überlastet sind. Statt ihnen in den kommenden zwei Jahren monatlich Almosen auszuzahlen, die nicht einmal pensionswirksam sind braucht es eine ordentliche Aufstockung der Gehälter und im ersten Schritt eine Reduzierung der Normalarbeitszeit auf maximal 38 Wochenstunden, wobei die 35-Stunden-Woche das erklärte Ziel bleiben muss“, so Egger weiter.

Thöny sieht Landesregierung gefordert

Wie Egger fordert auch die SPÖ-Sozialsprecherin LAbg. Barbara Thöny eine Aufwertung des Pflegeberufs, „weil sonst die Pflegekräfte weiterhin in Scharen im Burnout landen oder ihnen Job hinschmeißen“ und sieht angesichts der diesbezüglich enttäuschenden Ankündigungen der Bundesregierung einmal mehr die Landespolitik am Zug: „Die Ankündigungen des Bundesregierung ändern nichts an der Dringlichkeit unserer Forderungen an die Landesregierung, im Land Salzburg nach dem burgenländischen Beispiel pflegende Angehörige anzustellen und dafür zu sorgen, dass keine Pflegekraft bei weniger Wochenstunden Vollzeitarbeit als bisher mit mindestens 2.000 Euro netto heimgeht. Damit meine ich nicht nur die kommenden zwei Jahre, sondern auch die Zeit danach.“

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