LKH | SPÖ kritisiert Platzmangel auf der Geburtenstation

SPÖ-Chef Walter Steidl | „Christian Stöckl muss dringend handeln!“
 
Nachdem medial bekannt geworden ist, dass bereits mehrere Frauen trotz starker Wehen vom Landeskrankenhaus Salzburg abgewiesen wurden, weil die Geburtenstation überfüllt war. „Wir können nicht mehr überall alles rund um die Uhr anbieten“, rechtfertigte SALK-Geschäftsführer Paul Sungler, die Praxis, gebärende Frauen in solchen Fällen in das 18 Kilometer entfernte Halleiner Krankenhaus zu überstellen. Kritik an diesen Zuständen kommt nun von der Salzburger SPÖ. Walter Steidl sieht Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP) in der Pflicht, endlich damit aufzuhören, Salzburgs Krankenhäuser kaputtzusparen.
 
„Wer bei der Gesundheit spart, spart bei der Zukunft von Jung und Alt. Es macht zwar durchaus Sinn, dass sich Krankenhäuser in manchen Bereichen spezialisieren, die Menschen in Salzburg dürfen sich aber zu Recht erwarten, dass Notfälle in jedem Krankenhaus zu jeder Uhrzeit versorgt werden. Eine Frau in ihren Presswehen würde ich jedenfalls als Notfall werten. Für sie ist es eben nicht mehr zumutbar, irgendwo anders hin überstellt zu werden“,
findet der Salzburger SPÖ-Chef klare Worte und betont, dass er sich von einem Zentralkrankenhaus und Uniklinikum wie dem LKH schon erwarte, alles rund um die Uhr anbieten zu können. „Patient_innen sind nicht dazu da, um die wirtschaftlichen Zahlen von Krankenhäusern zu schönen, sondern das Krankenhaus muss für die Patient_innen die Versorgung sichern. Wo Krankenhaus drauf steht, muss auch 24 Stunden 365 Tage im Jahr ein Krankenhaus drinnen sein“, so Steidl weiter.
 
Kapazitätsmangel auf der Station für Frauenheilkunde und Geburtshilfe schon länger bekannt

Obwohl bekannt ist, dass in Österreich jährlich die Geburtenrate steigt, wurden unter der Anleitung von Spitalsreferent Christian Stöckl vor einem Jahr 28 Betten auf der Station für Frauenheilkunde und Geburtshilfe gestrichen. Bereits im Jänner 2017 beklagte der betroffene Primar Thorsten Fischer die zunehmende Platznot auf seiner Station. Seinem Ruf nach einer Ausweitung der Ressourcen schenkte Stöckl jedoch kein Gehör. „Wenige Monate später sehen wir nun, was dabei herauskommt, wenn der zuständige Landesrat das ärztliche Personal ignoriert“, kritisiert Steidl und ergänzt mit Nachdruck: „Ich fordere hiermit Christian Stöckl auf, Betteneinsparungen der Vergangenheit rückgängig zu machen und die Geburtenstation im Salzburger Landeskrankenhaus zu erweitern.“ Die räumlichen Möglichkeiten dafür bestehen offensichtlich, wie Stöckl selbst einräumte.

Salzburger SPÖ gegen Zweiklassenmedizin

Der Artikel im Lokalteil der Salzburger Nachrichten (30.06.2017) berichtet von einer Frau, der im Hinblick auf ihre Zusatzversicherung konkret angeboten wurde, doch in die Privatklink Wehrle-Diakonissen auszuweichen. „In dem Moment, in dem mir eine Zusatzversicherung nicht nur mehr Komfort bringt, sondern einen medizinischen Vorteil, handelt es sich um Zweiklassenmedizin. Leider häufen sich die Fälle immer mehr, in denen Menschen abgewiesen werden. Die Verantwortung dafür trägt Christian Stöckl.“

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