Kurz vor der Landtagswahl entdeckt ÖVP sozialdemokratische Wohnbaupolitik für sich

Salzburgs SPÖ-Chef David Egger beharrt einmal mehr auf die Rückkehr zum Darlehensmodell bei der Wohnbauförderung und begrüßt, dass die ÖVP sich bei der Schaffung finanzierbaren Eigentums Anleihen beim Burgenland nehmen möchte.

„Offensichtlich begreift langsam auch die ÖVP, dass ihr eigenes Wohnbauförderungsmodell mit den Einmalzuschüssen gescheitert ist. Es ist allerdings ein sehr schlechter Stil, den schwarzen Peter dafür jetzt den NEOS zuzuschieben“, äußert sich Salzburgs SPÖ-Chef David Egger zum koalitionsinternen Zwist zwischen ÖVP und NEOS. Verblüfft zeigt sich Egger darüber, dass die ÖVP kurz vor der Landtagswahl nach der Kinderbetreuung auch beim Wohnbau Anleihen bei der Sozialdemokratie nehmen will: „Es freut, wenn die ÖVP sich beim Wohnbau Anleihen an sozialdemokratischen Rezepten nimmt und nun sogar überlegt, das neue Doskozil-Modell zu kopieren. Es ist aber auch erstaunlich, wie die ÖVP kurz vor der Landtagswahl so tut, als ob sie nicht in den letzten zehn Jahren an der Macht gewesen wäre und all das, was sie neuerdings ankündigt, längst umgesetzt haben hätte können.“
 
Neues Mietkauf-Modell im Burgenland

Erst vor rund zwei Wochen präsentierte der burgenländische SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ein neues Wohnbaumodell. Die Landesimmobilien Burgenland GmbH beginnt mit ihrer Tochterfirma SOWO Burgenland („So Wohnt Burgenland“) noch im Jahr 2023 mit der Errichtung von sieben Pilotprojekten für leistbares Wohnungseigentum. Dies neuen Form des Mietkaufs sieht vor, dass mit der monatlichen Mietzahlung sukzessive der Erwerb von Eigentum möglich gemacht wird. Die Ankündigung der Salzburger ÖVP, künftig auf ein neues Mietkauf-Modell setzen zu wollen, bei der die Miete als Kredittilgung angerechnet werden soll, schlägt in dieselbe Kerbe wie das Doskozil-Modell im Burgenland.
 
Für Egger steht fest: „Wenn Wohnen in Salzburg für junge Menschen wieder leistbar sein soll, muss das Land künftig eine aktive Rolle im Wohnbau einnehmen. Damit uns das gelingt, braucht es mehr förderbare Mietwohnungen und Eigentum, das mit einem durchschnittlichen Einkommen ohne Erbe oder Lottogewinn finanzierbar ist.“