Hannes Mathes (SPÖ) | Haslauer-ÖVP will Schwarz-Blau

Salzburger SPÖ vermutet politisches Kalkül hinter ÖVP-Kritik an den Grünen

Nach einem Ultimatum an Rössler im Sommer und einem rhetorischen Frontalangriff gegen die Grünen beim Landesparteitag zündelt die ÖVP Salzburg unermüdlich weiter. Innerhalb von nur zwei Tagen wiederholte sie zweimal  ihre öffentliche Kritik am grünen Koalitionspartner. Weigerte sich Wilfried Haslauer in einem Interview mit dem Salzburger Fenster noch, die Frage nach einer möglichen Neuauflage von Schwarz-Grün zu beantworten, war er nicht verlegen darum, einmal öfter zu betonen: „Die Grünen ärgern mich manchmal.“  Noch am selben Tag des Erscheinens dieses Interviews folgte dann am Ende einer zweitägigen ÖVP-Klubklausur erneut öffentliche Kritik an den Grünen. Diesmal kritisierte die ÖVP-Klubobrau Daniela Gutschi Versäumnisse von Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) im Bereich Pflege und Senior_innenbetreuung.

ÖVP streckt Fühler nach FPÖ aus

„Langsam stellt sich die Frage, ob die ÖVP eigentlich nur mehr über die Medien mit den Grünen kommuniziert“, fasst SPÖ-Landesgeschäftsführer Hannes Mathes den Kommunikationsstil der Salzburger Volkspartei zusammen und vermutet politisches Kalkül hinter den öffentlichen Angriffen: „Man braucht nicht Kaffeesud lesen, um zu erkennen, dass Haslauer seine Fühler bereits Richtung FPÖ ausstreckt. Vor allem in den ländlichen Regionen sind viele Bürgermeister nicht mit der Politik der Grünen einverstanden. Welche fatalen Auswirkung schwarz-blaue Politik auch in den Ländern hat, kann man ja gerade in Oberösterreich beobachten.“

Tatsächlich traf sich Wilfried Haslauer erst kürzlich zu einem Gespräch mit der FPÖ-Chefin Marlene Svazek. „Während Haslauer nicht davor zurückschreckt, seinen eigenen Koalitionspartner öffentlich maßzuregeln, hält er sich, wenn er auf die FPÖ angesprochen wird, immer besonders auffallend und vornehm zurück“, so Mathes.