FSG Salzburg lehnt Stöckls Gesundheitsbonus-System ab!
FSG-Landesvorsitzender Gerald Forcher | Vorschlag von LH-Vize ist sozial ungerecht!
Die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen in Salzburg (FSG) kritisiert den jüngsten Vorschlag von Landeshauptmann-Vize Stöckl, wonach im Gesundheitssystem eine Art Bonus-Malus eingeführt werden sollte. Kurz gesagt: Die Gesunden sollen belohnt, die Kranken bestraft werden. Die FSG lehnt dieses Modell kategorisch ab.
Bonus-Malus hört sich nur am Anfang gut an!
"Immer wieder flammen Diskussionen über die Finanzierung unseres Gesundheitssystems auf, und fast jedes mal wird in diesem Zusammenhang auch ein Bonus-Malus System diskutiert, dass nun Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl aus dem Teppich gekehrt hat. Ein solches System hört sich am Anfang zwar schön an, verliert aber nach näherer Betrachtung sofort an Bedeutung", erklärt Gerald Forcher, FSG-Vorsitzender in Salzburg.
Chronisch Kranke und ältere Menschen schwer benachteiligt!
"Nach Vorschlag von Stöckl sollen jene, die Gesundheitsziele einhalten und gesund leben belohnt werden, jene Menschen, die das Gesundheitssystem überstrapazieren sollen bestraft werden. Wir halten diesen Vorschlag für nicht durchdacht. Ein derartiges Bonus-Malus System bevorzugt jene, die auf Grund körperlicher oder sozialer Bedingungen bessere Voraussetzungen haben als andere Mitmenschen: so werden chronisch Kranke oder ältere Menschen automatisch fortwährend benachteiligt. Auch ist für die Gesundheit eines Menschen nicht nur das individuelle Verhalten maßgebend, sondern auch die Erbanlagen oder beispielsweise der Bildungsgrad. Nach Stöckls Vorschlag würden auch jene Menschen bestraft, die ein hohes Arbeitspensum oder schlechte Arbeitsbedingungen haben - denn je höher das Arbeitspensum, desto schlechter die Gesundheit und desto höher somit die Beiträge in das Gesundheitssystem. Also mehr als ungerecht", so Gerald Forcher weiter.
Sonntagsbraten gegen Extremsportler - wer gewinnt?
Und Forcher gibt weiter zu bedenken: "Was passiert mit jenen, die Extremsport betreiben und das Gesundheitssystem ebenso belasten wie jene, die sich ungesund ernähren? Wo ist der Unterschied ob ein Schweinsbraten oder ein Beinbruch nach einem Skiunfall Kosten im Gesundheitssystem verursacht? Diejenigen, die sich am Sonntag den Braten gönnen werden sagen die Skifahrer sollen zahlen den man könnte ja auch laufen um sich gesund zu halten. Und die Skifahrer werden sagen die Fleisch-Esser sollen zahlen den sie ernähren sich ungesund. Der Vorschlag ist für uns somit nicht durchdacht und ebenso sozial ungerecht. Zur Ambulanzgebühr nur soviel: Diese ist bereits unter der schwarz-blauen Bundesregierung grandios gescheitert. Schwer nachvollziehbar, warum man nun wieder über diesen Blödsinn nachdenkt", so der FSG-Vorsitzende abschließend.