Frauenhäuser | LRin Klambauer beharrt auf Ausschreibung aber lädt zu Termin – wozu?

Dollinger | Österreichweit kritisieren Fachleute den Weg Klambauers. Ich fordere ein umfassendes Konzept und keine Schnellschüsse.

SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger ist verwundert, dass Landesrätin Klambauer auf eine europaweite Ausschreibung der Frauenhäuser beharrt. Noch wenige Tage zuvor, lud Klambauer alle Frauensprecherinnen zu einem Gespräch. Fragt sich nur wozu?

„Wenn uns Landesrätin Klambauer medial ausrichtet, dass der für morgen um 11 Uhr vereinbarte Termin, nur eine einseitige Information ihrerseits ist und sie die europaweite Ausschreibung der Frauenhäuser Salzburg und Hallein trotzdem jedenfalls durchziehen wird, handelt es sich eher um eine Beruhigungspille als um ein ehrliches Abstimmungsgespräch“, sagt Dollinger.

Salzburg ist österreichweites Negativbeispiel

Seit Tagen versuchen Expertinnen aus ganz Österreich mittels persönlicher Briefe oder über die Medien klarzumachen, worum es geht und dass es zu allererst ein Konzept braucht. „Ein Teil dieser Briefe liegt mir vor. Die Ausschreibung wird von den Expertinnen als radikal und nicht nachvollziehbar bewertet. Das Ansinnen der Neos-Landesrätin ist österreichweit einzigartig“, ist Dollinger entsetzt.

SPÖ-Antrag liegt vor

Einen entsprechenden Antrag auf ein umfassendes Konzept inklusive der bitter nötigen Übergangswohnungen hat die SPÖ im Salzburger Landtag bereits im Jänner 2020 eingebracht, als die Landesrätin die neuen Wohnungen in Saalfelden als neues Frauenhaus präsentiert hat - auch dazu gibt es Kritik.

„Angesichts des bisherigen Alleinganges der Landesrätin braucht es aber zuallererst einen runden Tisch, damit die Ereignisse der vergangenen Woche sachlich besprochen werden, eine weitere Vorgangsweise geklärt wird. Außerdem muss den Frauen in den Frauenhäusern die entstandene Zukunftsangst genommen werden“, fordert SPÖ-Frauenvorsitzende Dollinger. „Die Kritik der Grünen Klubvorsitzenden Humer-Vogl an Klambauers Ausschreibungsankündigung zeigt, dass Klambauer sogar in der eigenen Regierung auf Widerstand stößt.“

„Ich stehe jederzeit für konstruktive Gespräche bereit, bevor eine hastige Ausschreibung hinausgeht, deren Stopp mit rechtlichen Konsequenzen verbunden wäre“, betont Dollinger.

„Für den morgigen Besuch bei Landesrätin Klambauer, die ohnedies den Ausschreibungsweg durchpeitschen will und sich nur argumentativ freireden möchte, habe ich kein Verständnis“, sagt Dollinger. „Es bleibt bisher offen, wer Klambauer zu diesem Schritt und vor allem zu dieser Eile rät, denn alle Expertinnen sind unisono dagegen“, so SPÖ-Abgeordnete Dollinger, die die Argumente der Fachleute unterstützt und vor Ausschreibung ein umfassendes Konzept fordert.