Der Aufschwung kommt nicht in den Geldbörsen der Salzburgerinnen und Salzburgern an

SPÖ-Chef Walter Steidl | Lebenskosten in Salzburg steigen deutlich stärker als die Löhne. Die Arbeitslosigkeit ist nach wie vor um ein Drittel höher als vor der Krise.
 
Auch wenn Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten österreichweit derzeit einen positiven Trend aufweisen, zeigt ein Blick auf die Details: Die besonders betroffene Gruppe der Arbeitslosen im Alter über 50 Jahren profitiert kaum bis gar nicht davon. Einkommen und Vermögen sind in Salzburg nach wie vor sehr ungleich verteilt und das durchschnittliche Netto-Einkommen im Bundesland liegt in Salzburg bei gerade einmal 1.438 Euro. Gleichzeitig wird die Sozialpolitik der Landesregierung von der Salzburger Arbeitskonferenz zwischen Mittelmaß und Genügend eingestuft. Der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl zeigt somit kein Verständnis dafür, wie sich Landeshauptmann Haslauer angesichts dieser Faktenlage die verbesserten Wirtschaftsdaten selbst auf die Fahnen schreiben traut:

„Es ist zwar richtig, dass vom weltweiten Aufschwung auch die Wirtschaft in Österreich und in Salzburg profitiert und die Arbeitslosigkeit zu sinken beginnt. Schaut man sich die Zahlen und Entwicklungen aber genauer an, stellt sich heraus, dass dieser Aufschwung nicht in den Geldbörsen der Salzburgerinnen und Salzburger ankommt“, zeigt sich Steidl besorgt und ist überzeugt, dass in diesem Zusammenhang eher Sorge statt Selbstlob angebracht wäre.

Lebenskosten in Salzburg steigen deutlich stärker als die Löhne

Zwischen 2011 und Ende 2016 sind die Einkommen in Salzburg inflationsbereinigt um nur 4,2 Prozent gestiegen. Die Kaufpreise sind 2016 aber stärker gestiegen als die Inflation und die Einkommen, denn: Einer Kaufpreissteigerung um satte 5,9 Prozent etwa in der Stadt Salzburg steht ein durchschnittlicher Anstieg der Einkommen um 1,5 Prozent gegenüber. Nur jeder zweite Salzburgerin arbeitet das ganze Jahr Vollzeit und mehr als 100.000 Salzburger Beschäftigte (35,2 Prozent) verdienen monatlich weniger als 1.000 Euro netto. Im Bundesland  sind 2018 immer noch um ein Drittel bzw. rund 5.000 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als vor der Krise. Was den Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen anbelangt, so ist die Schere 2016 nach sechs Jahren erstmals wieder auseinandergegangen und hat sich um 0,1 Prozentpunkte vergrößert. Der Einkommensunterschied zwischen Österreicherinnen und AusländerInnen ist übrigens massiv. Menschen, die keine österreichische Staatbürgerschaft haben, verdienen im Durchschnitt 19 Prozent weniger.

Datenquelle: Hauptergebnisse der Einkommensdaten des Hauptverbandes 2016

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