186.000€ für die Salzburg-AG-Bosse - Erneut fette Boni in vielen Landesbetrieben

Wie eine Anfrage der SPÖ herausfand, durften sich die Top-Manager:innen in den Unternehmen mit Landesbeteiligung 2022 erneut über hohe variable Gehaltszahlungen freuen.

„Die Teuerung und Inflation schlägt in Salzburg voll zu. Viele Familien wissen nicht, wie sie teure Heizkosten- oder Stromnachzahlungen bewältigen können. Gleichzeitig erhielten die Manager des Landesenergieunternehmens Salzburg AG Mitte 2022 eine Bonuszahlung für das Geschäftsjahr 2021 in der Höhe von insgesamt 185.763,36 Euro brutto. Das passt nicht zusammen und fühlt sich für Normalverdiener:innen mit einem durchschnittlichen Einkommen wie ein Schlag in die Magengrube an“, übt SPÖ-Salzburg-Chef David Egger Kritik. Die SPÖ hat die variablen Gehaltsbestandteile der Unternehmen mit Landesbeteiligung erneut mit einer Landtagsanfrage erheben lassen. Die Beantwortung durch die Landesregierung liegt bei.

SALK-Boss Sungler mit 32.000€

„Auch SALK-Geschäftsführer Sungler, der ja mit seinem regulären Gehalt sicher nicht am Hungertuch nagt, erhielt im November 2022 insgesamt 31.617,90 Euro als Belohnung obendrauf. Angesichts von wochenlangen Wartezeiten bei Operationen und einer schlechten Stimmung unter den SALK-Beschäftigten ergibt das ebenfalls ein fragwürdiges Bild“, sagt David Egger. „Die übrigen 564 SALK-Mitarbeiter:innen, die eine Bonuszahlung erhalten haben, stiegen mit durchschnittlich 3.576,66 Euro deutlich schlechter aus.“

Median-Einkommen bei 2.500€: Salzburger:innen können von Bonis nur träumen

„Während die Gehälter von Spitzenpolitiker:innen regelmäßig zur Diskussion stehen und im Falle der Salzburger ÖVP-FPÖ-Landesregierung auch weiter angehoben werden, stehen Top-Manager:innen seltener im Fokus. Doch angesichts ihrer ohnehin schon fürstlichen Gehälter, ergänzt mit zusätzlichen variablen Gehaltsbestandteilen bzw. Bonuszahlungen, stellt sich die Frage, ob solche Summen in Zeiten wie diesen moralisch vertretbar sind. Das Medieneinkommen der Österreicher:innen beträgt rund 2.500 Euro brutto. Normalverdiener:innen bekommen also im Jahr nicht so viel an Gehalt, wie Manager:innen als Belohnung noch obendrauf kriegen“, sagt David Egger.

Fehlt Haslauer schon der Bezug zu Realität?

„Mit dem System der neuen Geschäftsführungsverträge (fixe und variable Gehaltsbestandteile statt Bonuszahlungen), die die Regierung von ÖVP-Chef Haslauer ausgearbeitet hat, lässt es sich als Topmanager eines Landesbetriebes weiterhin gut leben. Den Bezug zur normalen Lebensrealität scheint Haslauer jedenfalls verloren zu haben. Die Parteienförderung und die Politiker:innengehälter ließ er gemeinsam mit der FPÖ erhöhen, die Manager:innen verdienen fürstlich, aber funktionierende Maßnahmen gegen die Teuerung fehlen“, kritisiert SPÖ-Chef Egger.