11. Oktober | Internationaler Mädchentag

SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Stadt Salzburg GR Karin Dollinger | „Es braucht eine stärkere Bewusstseinsbildung“

Der Internationale Mädchentag am 11. Oktober ist ein relativ junger Aktionstag der UNO (Idee 2003, erste inoffizielle Veranstaltungen 2008), der auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen hinweisen soll. Leider gibt es neben Gewalt im Namen von Tradition oder Kultur sowie Zwangsehe nach wie vor viele diskriminierende Bereiche (ungleiche Bildungschancen, Einkünfte und unbezahlte Arbeit), die weltweit anzupacken sind.

Strukturelle Benachteiligung von Frauen

2016 fällt der Weltmädchentag in Österreich bezeichnenderweise auf den Equal Pay Day, jenen Tag, ab dem statistisch gesehen österreichische Frauen bis Jahresende gratis arbeiten, weil leider immer noch kein gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit bezahlt wird. Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit (Kindererziehung, Pflege, Haushalt) wird zudem von den Frauen bestritten.

Für Mädchen und Frauen bedeutet dies ein Minus von 22,36 Prozentpunkten gegenüber dem Jahreseinkommen der Männer. Bei ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer_innen haben Frauen jährlich ein um 11.596 Euro geringeres Einkommen als Männer (durchschnittliches jährliches Bruttogehalt Männern: 50.431 Euro / Frauen bei 38.862 Euro).

Hauptgrund dafür ist, dass vermehrt junge Frauen mitunter in Niedriglohnbranchen arbeiten.

„Es ist nicht normal, wenn eine Frau den ganzen Haushalt macht, nur weil sie eine Frau ist. Leider besteht immer noch viel zu wenig Bewusstsein darüber, dass die Benachteiligung von Frauen im Beruf und die ungerechte  Verteilung unbezahlter Arbeit im Haushalt und in der Familie nicht einfach hingenommen werden dürfen. Als SPÖ Frauen der Stadt Salzburg haben wir uns heuer daher den Schwerpunkt gesetzt, mehr Angebote für Mädchen und junge Frauen zu initiieren. Neben Informationsveranstaltungen wie etwa zum Thema Schwangerschaft und Geburt (Anm.: 24. November 2016, gemeinsam mit den GPA Frauen) wollen wir mit Aufklärung eine Bewusstseinsbildung erreichen“ erklärt die SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende der Stadt Salzburg GR Karin Dollinger.

Physische und psychische Gewalt gegen Mädchen

Mit ganz anderen Problemen sind nach wie vor Mädchen - auch in unseren Regionen - konfrontiert, die aus traditionellen Gründen beschnitten werden, sexuellen Übergriffen innerhalb der Familie ausgesetzt sind oder Opfer von Mobbing wurden. Zur Bekämpfung dieser Missstände sind einschlägig ausgebildete Lehrer, Workshops und Beratungsstellen für Mädchen, Bildungsangebote für Jungs und Eltern  sowie präventive Maßnahmen auf allen Ebenen von Nöten. Vom Selbstverteidigungskurs, über Anti-Stalking-Workshops und der Kennzeichnung von Photoshop-Schönheitsidealen bis zur Überarbeitung des Frauenbildes in Schulbüchern ist eine Palette an Ansatzpunkten gegeben, die zur sukzessiven Bekämpfung dieses Bündels an Missständen, unter denen Mädchen und Frauen leiden, aufzugreifen sind.

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