Gemeinsames Gedenken NS-Opfer in der Novemberpogromnacht 1938
KV LAbg. Walter Steidl | Das, was einmal passiert ist, kann auch wieder passieren. Gemeinsames Gedenken mit den Jusos Salzburg.
79 Jahre ist es her, dass das Nazi-Regime auch in der Stadt Salzburg in der Pogromnacht vom 9. November auf den 10. November noch nicht arisierte Geschäfte und die Synagoge beschädigten. Zahlreiche Jüdinnen und Juden wurden noch in derselben Nacht getötet oder in Konzentrationslager deportiert. In diesem Jahr beteiligt sich auch der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl an einer Gedenkaktion der JUSOS. Als Zeichen der Mahnung werden Kerzen an den Stolpersteinen angebracht. Diese erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.
„Wir leben in einer Zeit, in der es leider wieder modern geworden ist, von uns und den anderen zu sprechen. Im Nationalrat sitzen seit heute 20 Mitglieder einer völkischen Verbindung. Bei den schwarz-blauen Koalitionsverhandlungen verhandeln sogar zwei Mitglieder der Burschenschaft Olympia mit, die vom Österreichischen Dokumentationsarchiv als rechtsextrem eingestuft wird“, zeigt sich Daniel Winter von den Jusos in der Stadt Salzburg, alarmiert.
„Das, was einmal passiert ist, kann auch wieder passieren“, ist auch Steidl von der Notwendigkeit des Erinnerns überzeugt und ergänzt: „Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob man die Ängste in der Bevölkerung ernstnimmt, oder Angst in der Bevölkerung erzeugt. Wer den Menschen Angst macht, hat kein Interesse an einem friedlichen Zusammenleben. Denn die Voraussetzung für soziale Sicherheit ist eine solidarische Gesellschaft.“