Borkenkäfer ist kein Problem für natürlich gesunde Wälder

SPÖ-Naturschutzsprecher Othmar Schneglberger | Ursprüngliche Wälder mit unterschiedlichen Baumarten sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge sowie verlässlicher und kräftiger beim Schutz vor Muren und Lawinen.

Nach den heutigen Medienberichten, wonach Salzburgs Wälder mit den Gefahren durch Borkenkäfer zu kämpfen haben,  weist SPÖ-Naturschutzsprecher Othmar Schneglberger erneut auf die Wichtigkeit einer Initiative der SPÖ hin, die heimischen Wälder durch Naturverjüngung zu stärken. Solche Wälder sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge.

Dr. Wiener: Naturverjüngung stärkt den Wald

Ein naturverjüngter Wald weise eine höhere Vielfalt an Baumarten auf, sei kräftiger und gesünder als die Fichten-Monokulturen, die wir zu großen Teilen in Salzburg vorfinden, und biete der Salzburger Bevölkerung einen besseren und nachhaltigeren Schutz vor Muren und Lawinen, erklärte dazu genau vor einem Jahr der Leiter der Salzburger Landesumweltanwaltschaft, Dr. Wolfgang Wiener, in einer Pressemeldung der SPÖ.  

Während gesunde Wälder, bei denen alle Baumarten natürlich aufkommen und groß werden, eine Biodiversität von mehreren Dutzend Baumarten aufweisen, kämen bei hohem Verbissdruck durch Wild nur wenige Baumarten durch. Diese Wälder seien labiler und anfälliger auf Naturereignisse wie Trockenheit, Baumkrankheiten, Schädlinge, Starkregen oder Stürme, erklärte Wiener damals.

Schäden durch Wildverbiss

Der Wildbestand in den heimischen Wäldern sei vergleichsweis hoch und daher der Wildverbiss entsprechend stark. Diese Schäden werden ausgeglichen, indem Bäume gepflanzt werden. Dabei setze man aber vor allem auf schnell wachsende und daher wirtschaftlich rentable Baumarten wie die Fichte. Die Setzlinge würden durch die Düngung aber stärker verbissen, als natürlich aufkommende Keimlinge,  ergänzte Wiener.

Borkenkäfer

Der Landesumweltanwalt erklärte in der SPÖ-Pressemeldung im August 2015 zudem, ein naturverjüngter Wald mit einer gesunden Vielfalt an Baumarten sei widerstandsfähiger gegen Schädlinge, wie dem gefürchteten Borkenkäfer. „Borkenkäfer kommen in jedem Wald vor. Doch wenn die Fichte, die der Borkenkäfer besonders mag, überhandnimmt, kann der Borkenkäfer zur Plage und für die Menschen zur Gefahr werden“.

Othmar Schneglberger sieht daher nach den heutigen Meldungen von Landesrat Schwaiger in der Position der Salzburger SPÖ bestärkt. „Wir sehen uns in unserer Absicht bestärkt, gemeinsam dafür zu arbeiten, dass die Salzburger Bevölkerung einen gesunden Schutzwald mit gesunden Tieren vorfindet. Da wegen der klimatischen Veränderungen heiße, trockene Sommer zunehmen werden, sprechen wir uns nach wie vor für eine engere Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Jagd und Forstwirtschaft aus“, sagt Schneglberger. „Die bayerischen Staatsforste setzen seit Jahrzehnten erfolgreich auf Naturverjüngung. Das wünschen wir uns auch für Salzburg.“

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