Sommerferien bringen alltägliche Probleme bei der Kinderbetreuung

SPÖ-Familiensprecherin Karin Dollinger | Kindertagesheime im Land Salzburg haben hohe Anzahl von Schließtagen. Der von der Bundesregierung gewünschte 12 Stunden Tag würde die Situation weiter verschärfen.

„Besonders in den Sommerferien ist die Betreuung der Kinder ein eklatantes Problem. Die Einrichtungen im Land Salzburg sind um eine Woche länger geschlossen als in Österreichs Durchschnitt.“, erklärt SPÖ-Familiensprecherin Karin Dollinger.

„Hervorzuheben ist das Betreuungsangebot der Stadt Salzburg, wo eine abwechselnde Betreuung hoher Qualität garantiert ist – an Kindergärten, Horten und Volksschulen findet sich eine preiswerte wochenweise angebotene, ganztägige Ferienbetreuung. Für andere Bezirke fehlt jedoch vielerorts ein solches Angebot in der Nähe des Wohnortes. Dafür gibt es eine Vielzahl von Kursen (Englisch bis Reiten, Fußball bis Waldwoche), die zu entsprechend hohen Kosten meist nur stunden- oder tageweise gebucht werden können. Es ist für Kinder überfordernd, sich jede Woche in einer anderen Pädagogen- und Kindergruppe zu sozialisieren. Konsequenz vieler Eltern ist die Nicht-Betreuung der Kinder - zumindest zu bestimmten Zeiten – bei all ihren Folgen bis hin zu Unfallgefahren“, so Dollinger.

Dollinger spricht auch die Auswirkungen des 12 Stunden Tages an: „Zudem gibt es kaum Angebote für eine 12stündige Betreuung. Wie soll eine Familie in der beide Elternteile arbeiten gehen, dies bewerkstelligen. Nicht jede Familie kann auf die Unterstützung der Großeltern zurückgreifen. Hier ist vor allem die neue Landesrätin Klambauer gefragt. In ganz Österreich gibt es 993 Kindertagesheime mit Öffnungszeiten von 12 Stunden und mehr, das sind knapp elf Prozent aller dieser Einrichtungen – in Salzburg liegt der Wert bei nur neun Prozent. Mehr Arbeiten, weniger Geld durch fehlende Überstundenzuschläge und weniger Freizeit – eine grauenhafte Ankündigung für das Familienleben.“

„Landesrätin Klambauer gesteht, dass die Betreuung vor allem für die unter Dreijährigen nachhinkt. Die Vorgängerregierung hat, außer die Situation zu beschönigen, nicht viel weitergebracht. Klambauer wird bei den Budgetverhandlungen mehr für die Kinder und die Familien rausholen müssen“, so Dollinger.