Schuldzuweisungen bringen keine Pflegebetten zurück

Mit ihrer Behauptung, Pflegebetten würden bewusst leer gelassen, verdreht Landesrätin Gutschi die Realität.

Anstatt endlich gemeinsam an einer Lösung für das Pflegeproblem im Land Salzburg zu arbeiten, richtet Landesrätin Gutschi den Gemeinden und Betreibern aus, dass sie wieder mehr Betten freigeben sollten. Dass das Land für Bezahlung und Ausbildung der Pflegekräfte zuständig ist, ist wesentlich für die Personalfindung und damit für die Belegung von Pflegebetten. Die Gemeinden sind hier auf die Zusammenarbeit mit dem Land angewiesen, dieser Umstand wird von Landesrätin Gutschi nicht erwähnt.

SPÖ-gf. Vorsitzender Peter Eder: Gemeinsam Lösungen statt schnellen Schlagzeilen.

„Es ist schade, dass Landesrätin Gutschi lieber die Bürgermeister ins Visier nimmt, statt an einen Tisch einzuladen und Lösungen zu suchen. Ihre Kritik an der Situation älterer, austherapierter Menschen in Krankenhäusern ist berechtigt, doch die Gemeinden würden gerne mehr Menschen ein Bett im Seniorenheim anbieten. Sie sind zwar weder für die Ausbildung noch für die Bezahlung von Pflegepersonal zuständig, würden aber gerne an neuen Strukturen mitarbeiten, um das Problem zu lösen. Diese Aufgaben liegen klar in der Verantwortung des Landes. Die Ausbildung wird, abgesehen von wenigen Ausnahmen bei Stiftungen, vollständig vom Land finanziert. Der Vorwurf, Gemeinden hätten Pflegebetten gesperrt, ist hier fehl am Platz. Jetzt braucht es intensive Zusammenarbeit an langfristigen Lösungen und keine Schuldzuweisungen“, betont SPÖ-gf. Vorsitzender Peter Eder in einer ersten Reaktion. „Wir sind gerne bereit gemeinsam mit dem Land und den Bürgermeistern an der Lösung des Pflegeproblems zu arbeiten.“ so Eder weiter.

SPÖ-Bürgermeister Georg Djundja: Land in der Verantwortung – Gemeinden warten auf Umsetzung.

„Ich bin überrascht, dass Landesrätin Gutschi ihre Kritik nun über die Medien an die Bürgermeister richtet. Bisher war die Zusammenarbeit mit dem Land konstruktiv“, zeigt sich der Oberndorfer SPÖ-Bürgermeister Georg Djundja irritiert. „Ich selbst habe im vergangenen Jahr gemeinsam mit mehreren Bürgermeistern aus dem Flachgau das Gespräch mit dem Land gesucht und auf die bestehenden Probleme hingewiesen. Vorschläge zur Verbesserung liegen längst auf dem Tisch. Jetzt geht es darum, endlich an der Umsetzung zu arbeiten.“

Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger: Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt mit vier Fingern auf sich selbst.

„Die Unterstellung von Landesrätin Gutschi, wonach Pflegeheimbetreiber Betten bewusst leer stehenlassen, ist sachlich falsch und darüber hinaus ein Schlag ins Gesicht all jener, die tagtäglich im Pflegebereich ihr Bestes geben. Pflege braucht keine Schuldzuweisungen – Pflege braucht jetzt Lösungen. Vor allem müsse das Land endlich seiner Verantwortung nachkommen. Gerade bei einem so wichtigen Thema wie der Pflege muss Zusammenarbeit oberste Priorität haben. Stattdessen kürzt das Land Mittel für Community Nurses und stoppt die Wiedereröffnung eines Pflegeheims in Salzburg. So geht man mit dem Pflegekräftemangel sicher nicht verantwortungsvoll um“, sagt Alexander Stangassinger anschließend.

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