Mosler-Törnström zur Präsidentin des Kongresses gewählt

Bild oben | Gudrun Mosler-Törnström bei ihrer Rede zur Kandidatur im Kongress (Foto:CoE).
Bild unten | Glückwünsche an die neue Präsidentin Gudrun Mosler-Törnström von Jean-Claude Frecon (Kongresspräsident von 2014-2016)(Foto:CoE).


Gudrun Mosler-Törnström wurde heute bei der 31. Sessions-Sitzung des Kongresses im Europarat zur Präsidentin gewählt. Sie übernimmt damit als erste Frau die höchste Funktion im Kongress. 200.000 Gemeinden und Regionen aus 47 Ländern sind im Kongress des Europarates vertreten und von den 202 anwesenden Delegierten haben heute 183 Delegierte Gudrun Mosler-Törnström zur Präsidentin gewählt. „Ich freue mich wirklich sehr über das große Vertrauen, das mir mit der Wahl zur Präsidentin ausgesprochen wurde. Seit 2009 bin ich nun Mitglied im Kongress und habe auch die letzten beiden Jahre als Präsidentin der Regionalkammer eine hohe Funktion ausüben dürfen. In den kommenden beiden Jahren meiner Präsidentschaft, werde ich meinen gesamten Erfahrungsschatz und mein volles Engagement einsetzen, um die so wichtige Arbeit des Kongresses fortzuführen“, betont Mosler-Törnström in einer ersten Reaktion.
 
In der Vielfalt voneinander lernen

„Themen wie die Flüchtlingsbewegungen Richtung Europa oder auch die damit verbundene Frage der Integration zeigen uns aktuell, dass wir europaweit die gleichen Herausforderungen zu bewältigen haben“, merkt Mosler-Törnström an und ergänzt: „Wenn wir uns die Probleme ansehen, mit denen unsere 200.000 Gemeinden und Regionen konfrontiert sind, so sehen wir aber noch weit mehr Überschneidungen, z.B. wenn es um  ausreichende Kinderbetreuung, gute Altersversorgung oder um die Ausdünnung des ländlichen Raums geht.“
 
Genau das ist eine der zentralen Aufgaben des Kongresses. Man ist stets auf der Suche nach Best-Practice Modellen und schafft Räume, um einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und aus der Vielfalt voneinander zu lernen. Die Förderung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte auf lokaler und regionaler Ebene sind die Kernaufgaben des Kongresses. In den so genannten „Priorities“ sind die wesentlichen Themen der kommenden Funktionsperiode festgeschrieben. „Für die künftige Arbeit sind die Qualitätssteigerung der lokalen und regionalen Demokratien und die Förderung einer sicheren und inklusiven Gesellschaft, die auf gegenseitigen Respekt beruht, die vordringlichsten Ziele. Dies umfasst im Weiteren auch Themen, wie die drohende Ausdünnung des ländlichen Raums und die damit verbundene Frage, wie wir diesen wieder stärken können“, informiert Mosler-Törnström.
 
Der Kongress

Der Kongress ist neben dem Menschenrechtsgerichtshof und der parlamentarischen Versammlung eine der drei Säulen des Europarates. Der letzte österreichische Präsident des Kongresses war der Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa (2012-2014). Der Kongress war auch die erste europäische Versammlung, die die Geschlechterquote bei der Nominierung der Delegierten festgeschrieben hat. Jetzt hat der Kongress in seiner über 60-Jährigen Geschichte das erste Mal eine Frau als Präsidentin.

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