LRin Hutter muss Artenschutz ernst nehmen

Nur wenn wir wissen, wo geschützte Lebensräume sind, können wir die darin lebenden Tiere und Pflanzen schützen.

Alle fünf Jahre bewertet die Umweltagentur der Europäischen Union (EEA) die Mitgliedsstaaten auf den Zustand der Arten und der Artenvielfalt. Bei der jüngsten Erhebung landete Österreich auf dem vorletzten Platz (27 von 28). Ein verheerendes Zeugnis, das auch durch die fehlende Motivation beim Artenschutz in Salzburg mitverursacht wird.

Wissen, wo gefährdete Tiere und Pflanzen vorkommen

„Während in Bayern 1,8 Millionen Leute das Artenvielfaltsbegehren unterschrieben und die konservative Staatsregierung beim Naturschutz ordentlich nachschärft, schläft die konservative Salzburger Landesregierung. Seitdem die damalige grüne LH-Stv. in Astrid Rössler die Biotopkartierung – anhand der gefährdete Tiere und Pflanzen festgestellt werden – nicht mehr aktualisiert hat, zeigt auch die jetzige Naturschutzlandesrätin Maria Hutter (Övp) kein Interesse an einer Aktualisierung der Biotopdaten“, erklärt SPÖ-Naturschutzsprecherin Karin Dollinger einen der Gründe, warum Österreich beim Artenschutz auf dem vorletzten Platz in der EU liegt.

Immer mehr bedrohte Tiere und Pflanzen verschwinden

„In die Erfassung von geschützten Lebensräumen flossen zwischen 1992 und 2008 Millionenbeträge. Ein gut angelegtes Geld. Weil Naturschutzlandesrätin Hutter diese veralteten Daten nicht aktualisieren will, steigt die Gefahr, dass schützenswerte Flächen verbaut oder anderwärtig zerstört werden. Ein Teufelskreislauf, der immer mehr bedrohte Tiere und Pflanzen verschwinden lässt“, warnt Dollinger.

Artenschutz ernst nehmen und Biotopkartierung fortsetzen

Die Salzburger SPÖ appelliert an die Övp-geführte Landesregierung den Artenschutz ernst zu nehmen und die Biotopkartierung auf einen neuen Stand zu bringen.

„Wir brauchen aktuelle Biotopdaten. Nicht zehn Jahre alte, die mit inzwischen technisch überholten Mitteln erstellt wurden. Nur mit aktuellen Daten sind bei der Planung von Baumaßnahmen geschützte Lebensräume sofort zu erkennen. Derzeit geschieht das oft erst im Nachhinein, die Baumaßnahmen müssen rückgängig gemacht werden, der Frust bei allen Beteiligten steigt und viele bedrohte Arten können nicht mehr gerettet werden“, erklärt Karin Dollinger.

Merkwürdige Ausflüchte Hutters

„Die Erklärung von Landesrätin Hutter, Biotope seien ja auch ohne Kartierung geschützt, belegt die Ernsthaftigkeit der Konservativen für den Naturschutz. Denn, wenn niemand weiß, wo sich geschützte Lebensräume befinden, ist das Ganze sinnlos. Niemand käme auf die Idee, Verkehrszeichen einzusparen, weil ja ohnehin in Gesetzen und Verordnungen festgeschrieben wird, welche Verkehrsregeln gelten“, sagt SPÖ-Abgeordnete Dollinger.

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