Jugend(zentren) wieder mehr Möglichkeiten geben

Die Appelle der Kinder- und Jugendpsychiatrie sprechen eine klare Sprache. Jugendliche brauchen soziale Kontakte, positive Erlebnisse und die Möglichkeit, sich in sicheren Rahmenbedingungen auch außerhalb der Schule auszutauschen.

Seit Herbst 2020 stehen Jugendzentren ihren Besucher*innen nur mehr begrenzt zur Verfügung: Um zu lernen oder Unterstützung beim Lernen zu bekommen und um sich mit Problemen an die Sozialarbeiter*innen wenden zu können (Interventionen). Eine verbindliche Terminvereinbarung ist verpflichtend. Außerschulische Jugendarbeit im Rahmen von Vereinen darf derzeit nur auf digitalem Weg stattfinden. Hinzugehen um Gleichaltrige zu treffen, Zeit zu verbringen oder Spiele zu spielen ist seit Monaten nicht mehr erlaubt. Das vermissen viele Kinder und Jugendliche stark.

Jugendlichen eine Perspektive geben

„Der emotionale Zustand von Kindern und Jugendlichen ist besorgniserregend.‘ Mit diesen dramatischen Worten appellierte kürzlich die Leiterin der Innsbrucker Kinder- und Jugendpsychiatrie; Kathrin Sevecke, an die Politik, Schulen und Freizeiteinrichtungen unter Einhaltung von Hygienekonzepten sofort zu öffnen. Nachdem wir bei der Schule in die richtige Richtung gehen, muss die Bundespolitik außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit wieder mehr Raum geben und ein Öffnen ohne Anmeldung erlauben“, fordert SPÖ-Sozialsprecherin Barbara Thöny.

„Kinder und Jugendliche sind bereit sich an Hygienemaßnahmen zu halten, damit sie wieder Freunde treffen und soziale Kontakte haben können. Sie brauchen eine Perspektive, wie einen offenen Zugang zu Jugendzentren ohne Anmeldung. Stattdessen können dort Schnelltests durchgeführt werden“, schlägt Thöny vor.

Bedürfnisse von Jugendlichen sind systemrelevant

Unterstützung dafür kommt von Vera Schlager, Kinderfreunde Salzburg: „Kinder und Jugendliche brauchen Gleichaltrige. Sie wollen endlich ihre Freunde wieder treffen. Jugendzentren und Kinder- und Jugendgruppen als sozialpädagogische Einrichtungen sind dafür ideale Orte. Doch derzeit ist das nur sehr beschränkt und mit Voranmeldung möglich. Hier müsste die Bundesregierung dringend einen Schritt auf die Jugendlichen zugehen und dadurch zeigen, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen systemrelevant sind! Diese große Gruppe von zwölf bis 19 darf nicht weiter ausgeklammert werden.“

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