Gewerbeansiedelungs-Offensive gegen Landflucht

SPÖ-Raumordnungssprecher Roland Meisl & SPÖ-Gemeindesprecher Gerd Brand | Einen Gitzentunnel bei Bergheim um 220 Millionen zu graben, um im Zentralraum weitere Gewerbeansiedelungen zu ermöglichen, schwächt die südlichen Regionen noch weiter. Haslauer zäumt das Pferd von hinten auf.

Viele Regionen Österreichs leiden seit etlichen Jahren unter den Auswirkungen der Landflucht. In Salzburg sind es vor allem die Bezirke Lungau, Pongau und Pinzgau, aus denen insbesondere die 18- bis 26-jährigen Bildungsmigrant_innen wegziehen. Viele davon für immer, weiß SPÖ-Gemeindesprecher Bürgermeister aus St. Margarethen Gerd Brand: „Viele  Lungauer Gemeinden haben mit der Abwanderung von jungen Leuten zu kämpfen. Die meisten zieht es in die Zentralräume, weil sie dort Entwicklungs- und Bildungsmöglichkeiten vorfinden, die es am Land nicht gibt. Maturant_innen und Akademiker_innen bleiben in Folge oft dauerhaft weg, weil sie zuhause keine passenden Arbeitsplätze finden.“

Ländlichen Raum aufwerten!

Die SPÖ forderte schon vor einiger Zeit, die Bezirkshauptmannschaften zu stärken und aufzuwerten. Das wäre eine Möglichkeit für das Land Salzburg die Regionen zu stärken und dort neue, qualifizierte Arbeitsplätze anzubieten. „Leider ignoriert die schwarz-grüne Mehrheit diesen Vorschlag, anstatt ihren Worten endlich auch Taten folgen zu lassen“, bedauert Brand. „Diese Idee sollte die Landesregierung auch beim Bau des geplanten neuen Verwaltungsgebäudes mitdenken.“

Gewerbe-Offensive am Land!

Brand und SPÖ-Raumordnungssprecher Roland Meisl fordern die Landesregierung daher auf, nicht nur von der Stärkung des ländlichen Raumes zu reden, sondern auch tatsächlich etwas in diese Richtung zu unternehmen. Zum Beispiel die Voraussetzungen für Firmenansiedelungen am Land zu verbessern.

„Im Zusammenspiel mit der Wirtschaftspolitik und den dazugehörigen Förderungen des Landes muss raumordnungspolitisch erreicht werden, dass genügend günstige und infrastrukturell gut ausgebaute Gewerbegrundstücke zur Verfügung stehen. Den  Unternehmen müssen Anreize geboten werden, um hinaus aufs Land zu gehen“, fordert Meisl.

„Außerdem muss vermehrt in ganztägige und, von den Öffnungszeiten her, flexible  Betreuungsangebote für Kinder investiert werden. Frauen und Männern muss es so einfach wie möglich gemacht werden, auch mit Kindern ihren Berufen nachgehen zu können“, ergänzt Brand.

Sinnlos-Tunnel durch den Gitzen schwächt ländlichen Raum

Des Landeshauptmanns Lieblingsprojekt, der 220 Millionen Euro teure Gitzentunnel, soll laut Haslauer vorwiegend deswegen gebaut werden, um neue Gewerbewidmungen zu ermöglichen. Somit wird mit Haslauer und seiner ÖVP um 220 Millionen Euro der Zentralraum weiter gestärkt und die Landflucht im Innergebirg weiter angeheizt. Für Meisl und Brand der völlig falsche wirtschafts- und raumordnungspolitische Weg.

„Gewerbe und neue Arbeitsplätze müssen neben dem Zentralraum vor allem am Land geschaffen werden. Gelingt das, verkürzen sich die Wege der Pendler und die Jungen haben neue Anreize am Land sesshaft zu werden. Der Gitzentunnel ist also nicht nur verkehrspolitisch daneben, sondern benachteiligt die Regionen im Innergebirg noch weiter“, argumentieren Brand und Meisl.

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