Familienbonus | Bundesregierung vergisst auf Familien mit behinderten Kindern
Für SPÖ-Sozialsprecherin Ingrid Riezler-Kainzner wirft der von der Bundesregierung mittlerweile beschlossene Familienbonus in vielen Bereichen mehr Fragen als Antworten auf. Zwar soll die erhöhte Familienbeihilfe ab 18 nicht angetastet werden, der Familienbonus soll aber nur analog zu studierenden Kindern weiter in der Höhe von 500 Euro gewährt werden. Ein höherer Betrag, auch nach dem 18. Lebensjahr, wäre wichtig.
Alleinerzieherinnen
Zudem sieht Riezler-Kainzner Probleme für alleinerziehende Frauen mit einem behinderten Kind. „Diese Frauen verdienen oft wenig, weil sie keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen können. Damit fallen sie nicht in die Gruppe jener Personen, für die ÖVP und FPÖ Politik machen. Wird auch diesen Frauen geholfen?“, fragt die SPÖ-Sozialsprecherin. „Ob die Erhöhung des Alleinerhalter_innenabsetzbetrages reicht, wird sich zeigen.“
Eine Frage, die alle Eltern betrifft, beschäftigt Riezler-Kainzner: „Wird der Kinderabsetzbetrag, der mit der Familienbeihilfe ausbezahlt wird, abgeschafft oder nicht? Dieser macht 700 Euro pro Jahr aus. Eine klare Aussage dazu gibt es noch nicht.
Kinderbetreuungskosten
Salzburgs Eltern sind zudem von der Streichung der Absetzbarkeit der hohen Kosten für Kinderbetreuung stark betroffen: „Wer bisher den Höchstbetrag von 2.300 Euro geltend machen konnte, verliert um die 800 Euro. Somit zahlen sich diese Eltern künftig weit mehr als die Hälfte des Familienbonus selbst“, gibt Riezler-Kainzner zu bedenken.
Das konservative Weltbild
„Bei den jetzigen Beispielen der Regierung werden vor allem alleinverdienende Väter mit mittlerem bis höherem Einkommen verwendet. Dass auch Mütter arbeiten gehen (wollen) und Kinderbetreuungskosten anfallen, kommt in ihrem konservativen Weltbild scheinbar nicht vor. Ich bin schon gespannt auf die konkrete Vorlage im Nationalrat. Wie viel Geld Familien schlussendlich mehr zur Verfügung haben, wissen die Eltern erst 2020 beim Lohnausgleich“, sagt die SPÖ-Sozialsprecherin Ingrid Riezler-Kainzner.