Biotope sterben den stillen Tod

Karin Dollinger | Eine Auflassung der Biotopkartierung stellt für den Artenschutz eine Katastrophe dar.

Eine Anfragebeantwortung im Salzburger Landtag bringt es zu Tage. Die Biotopkartierung, rechtlich vorgeschrieben im Salzburger Naturschutzgesetz, soll einen stillen Tod sterben. „Bereits seit 2016 werden, nach dem Willen der Landwirtschaftskammer, keine neuen Biotope mehr ausgewiesen. Das befeuert das Artensterben und stellt eine naturschutzmäßige Katastrophe dar“, erklärt SPÖ-Naturschutzsprecherin Karin Dollinger.

„Zur Zeit der Einstellung war Astrid Rössler ressortverantwortlich, hat sie das endgültig entschieden, gab es eine Weisung. Es sind noch viele Fragen offen“, meint Dollinger.

Viele Millionen Euro Steuergeld werden versenkt. Runder Tisch gefordert.

Pro Jahr wurden ca. 500.000 Euro für die Kartierungen aufgewendet. Wenn man den Mitteleinsatz bis in das Jahr 1992 zurückrechnet, so sprechen wir von mindestens 13 Millionen Euro die hier versenkt werden. "Ich erwarte mir von Landesrätin Hutter schnell die Einberufung eines runden Tisches, wie das bereits vom Naturschutzbund vorgeschlagen wurde“, so Dollinger weiter.

Landesumweltanwaltschaft hat bereits 2017 auf das Problem hingewiesen.

„Eine wichtige Argumentation der LUA war, dass nicht jeder das Naturschutzgesetz genau kennen kann. Durch die Biotopkartierung wussten die Grundbesitzer, dass Maßnahmen auf den Grundstücken rechtlich abgeklärt werden müssen. Das half Gesetzeskonflikte von vornherein auszuschließen. Auch dieser Vorteil, geht durch die Abschaffung der Kartierungen verloren.“

Aussendung der LUA aus dem Jahr 2017...

Die im Text angesprochene Anfragebeantwortung ist hier einzusehen...