Aktuelle Stunde | Auch im Tourismus ist weniger, mehr

Im Rahmen der Aktuellen Stunde der heutigen Landtagssitzung („Zukunft des Tourismus: Natur und Lebensraum nachhaltig nutzen“) betonten die SPÖ-Abgeordneten Gerald Forcher und Karin Dollinger, wie wichtig gerade für das Bundesland Salzburg als Touristenmagnet eine intakte und schöne Natur ist.

„Auf die Menschen schauen!“
Der Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsmotor und ein Garant für Arbeit und Beschäftigung. Sehr oft sei aber weniger, mehr – das gelte insbesondere auch für den Tourismus, so Forcher, der für mehr Qualität und weniger Quantität eintritt. „So, wie wir die Natur schützen müssen, müssen wir auch die Beschäftigten in der Gastronomie schützen. Diese brauchen faire Arbeitszeiten, gute Bezahlung, Wertschätzung und eine ausgewogene Work-Life-Balance“ erklärt Gerald Forcher. „Wir müssen auch die Lehre wieder in den Mittelpunkt stellen und ihr einen Wert geben. Gerade im Tourismus muss Salzburg wieder genügend eigene Fachkräfte ausbilden.“

Das Ehrenamt mehr unterstützen
Viel rede gerade die Landeshauptmann-Partei von der Unterstützung der tausenden Ehrenamtlichen in Salzburg. Doch wenn es um die echte Unterstützung, nämlich jene mit ausreichend finanzieller Mittel gehe, werde es plötzlich leise, meint Forcher. „Was wäre das Wanderparadies Salzburg ohne markierte Wege, gewartete Klettersteige oder bewirtete Schutzhütten? Das Land Salzburg und die Bundesregierung muss Vereinen wie der Berg- und Wasserrettung, den Naturfreunden oder dem Alpenverein mehr finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Hier weiterhin zu knausern ist, kurzsichtig und abträglich.“

„Brauchen Tourismuskonzept mit klaren Vorgaben“
Kritisch hinterfragte Karin Dollinger in ihrer Wortmeldung das stetige Streben nach mehr Betten, mehr Übernachtungen und mehr Besucher in großen Teilen des Landes. „Wir brauchen ein Tourismuskonzept mit klaren Zielen und Vorgaben, wohin sich der Tourismus in der Stadt Salzburg entwickeln soll und ein ebensolches für die Landesebene, das unter Einbeziehung aller Fachbereiche (Raumordnung, Natur- und Umweltschutz, Wasserwirtschaft etc.) zu erstellen ist“, richtet Dollinger daher einen Appell an die seit 2004 zuständigen Bürgermeister Preuner und Landeshauptmann Haslauer.

Der Druck auf den Wohnungsmarkt durch Zweitwohnsitze in Stadt und Land Salzburg sei ebenso anzugehen, wie das Hinterfragen von neuen Pistenkilometern, neuen Liften und neuen Hotelburgen. „Auch in den vergangenen fünf Jahren unter grüner Ressortzuständigkeit in der Raumordnung, sind in diesen Bereichen keine Besserungen erreicht worden“, so Karin Dollinger.