2021 Schließung statt 30-Jahr-Feier beim Halleiner Frauenhaus

SPÖ Frauen fordern: Landesrätin Andrea Klambauer soll die 16 Tage gegen Gewalt nicht nur für Symbolpolitik nutzen, sondern sich um die Betroffenen der Frauenhausschließung kümmern.
 
Während anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Gemeindeämter als Mahnmal lila beleuchtet werden, ist die künftige Betreuung der Bewohnerinnen im Frauenhaus Hallein vollkommen ungewiss. Fest steht nur, dass die seit dreißig Jahren betriebene Einrichtung mit 1. Juli 2021 seine Pforten schließen soll. Die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Karin Dollinger und die Tennengauer SPÖ-Frauenvorsitzende Stephanie Posch fordern die zuständige NEOS-Landesrätin Andrea Klambauer auf, im Sinne der betroffenen Frauen endlich für Klarheit über deren Zukunft zu sorgen.



„Ausschließlich Rathäuser zu beleuchten ist ein untaugliches Mittel gegen Gewalt an Frauen. Sollten die Bewohnerinnen des Halleiner Frauenhauses ab 1. Juli 2021 ohne Unterstützung dastehen, ist das einzig und alleine Landesrätin Klambauer dafür verantwortlich“, so Posch.
 
„Wenn Landesrätin Andrea Klambauer schon meint, im Zusammenhang mit den Frauenhäusern in Hallein und der Stadt Salzburg künftig auf 30 Jahre Erfahrung in der Betreuung von weiblichen Gewaltopfern und ihren Kindern verzichten zu können, soll sie sich wenigstens darum kümmern, dass die Bewohnerinnen nicht plötzlich ohne Obdach und Betreuung dastehen“, findet auch Karin Dollinger deutliche Worte.
 
Künftige Betreuung der Bewohnerinnen ungewiss


Wie die scheidende Leiterin des Halleiner Frauenhauses Doris Weissenberger berichtet, ist die Zukunft der Betreuung der aktuellen Frauenhaus-Bewohnerinnen im Moment noch völlig ungewiss: „Unsere Bewohnerinnen erhalten vom Land regelmäßig die Information, dass sie ausziehen sollen, bekommen aber keinerlei Unterstützung bei der Frage, wo sie stattdessen hinsollen. Auch die Frage, ob diese Frauen überhaupt psychisch für einen Auszug bereit sind, kümmert das Frauenbüro leider ebenso wenig wie die Frage, wohin im Fall einer Quarantäne ausgewichen werden soll. Ich danke Bürgermeister Alexander Stangassinger, der uns nun für diesen Fall eine Ausweichwohnung angeboten hat.“
 
„Ich fordere Landesrätin Andrea Klambauer auf, umgehend für eine menschliche Lösung zu sorgen. Es geht um nichts Geringeres als das Schicksal von Frauen und ihren Kindern, die traumatisiert sind“, so Dollinger.
 
Berufliche Zukunft der Mitarbeiterinnen des Halleiner Frauenhauses ebenfalls ungewiss

Außerdem empfindet es Dollinger als Frechheit, dass die Landesrätin mit der Leiterin und ihren Mitarbeiterinnen bis jetzt nicht einmal das Gespräch über deren berufliche Zukunft gesucht hat. Alle Mitarbeiterinnen müssen noch im Dezember gekündigt werden.
 
„Wir wissen nur, dass unser Frauenhaus mit Ende Juni 2021 geschlossen ist. Über meine berufliche Zukunft hat mit mir seitens des Landes bis jetzt noch niemand gesprochen. Ich arbeite hier seit 25 Jahren, 20 Jahre als Leiterin. Ich rechne aber damit, dass kurz nach dem 1. Juli arbeitslos sein werde. Vorher gilt es noch, die Abrechnung für das Jahr 2021 zu machen und ich hoffe ja doch, dass es zu einer Übergabe an einen neuen Betreiber kommen wird“, äußert sich Doris Weissenberger dazu.

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